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Von "wissenschaftlichen Arbeiten" zum "Arbeiten in der Wissenschaft": Eine Analyse von Reformvorschlägen in agentenbasierten Modellen

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 464411255
 
Dieser Antrag ist eine Fortsetzung des META-REP-Projekts „Wie kann Forschung zu vertrauenswürdigem Wissen kommen? Eine Analyse von Reformvorschlägen in agentenbasierten Modellen“. Dabei soll die bestehende Untersuchung des Wissenschaftssystems mit Hilfe von agentenbasierten Modellen (ABMs) erweitert werden, indem es Forschende als Menschen modelliert, mit ihrer Demographie, ihrem Lebenslauf und ihren strategischen Entscheidungen in einem akademischen Umfeld, das Arbeitgeber, Geldgeber und bestimmte Praktiken der Forschungsevaluation umfasst. ABMs, welche virtuelle, vereinfachte Repräsentationen realer Umgebungen darstellen, sind wertvolle Werkzeuge für die Untersuchung dieser Prozesse. In der ersten Förderphase dieses Projekts wurden mit ABMs verschiedene metawissenschaftliche Fragestellungen bearbeitet, wobei der Schwerpunkt auf individuellen Aktivitäten im Zusammenhang mit der Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten lag, wie z. B. Replikationsstudien, Fehlerkorrektur sowie p-hacking. Die zweite Förderphase wird diese Modelle erweitern, indem sie auf strukturelle und institutionelle Aspekte der Wissenschaft und damit verbundene Reformvorschläge abzielt. Der Schwerpunkt wird damit von „akademischen Arbeiten“ – also den Outputs – auf das „Arbeiten in der Wissenschaft“ erweitert. Das Projekt wird demographische Daten von Forschenden sowie ihre Beschäftigungsverhältnisse mit einbeziehen. Auf diese Weise wird sich das Projekt auf Forschende als Menschen konzentrieren und analysieren, wie sich Strukturreformen auf deren Lebenslauf und Produktivität auswirken. Die zweite Förderphase besteht aus drei großen Themenbereichen: 1. Bewertung von Forschungsleistung: Inwiefern beeinflusst eine veränderte Anreizstruktur die Entscheidungen von Forschenden und damit letztlich die Qualität der Forschungsliteratur? 2. Die Nützlichkeit früher und später Interventionen: Wie wirksam sind Maßnahmen, die darauf abzielen, die Befähigung von Forschenden und folglich die Qualität ihrer Ergebnisse zu verbessern, im Vergleich zu post-hoc Fehlerkorrektur? 3. Institutionelle Karrierebedingungen: Analyse der Auswirkungen vertraglicher und rechtlicher Beschränkungen auf Forschende und ihre Ergebnisse. Im Rahmen des Projekts werden mehrere ABMs entwickelt, die durch eine Vielzahl empirischer Daten kalibriert werden. Außerdem wird eine empirische Evaluierungsstudie zu einem innovativen Ausbildungsprogramm (dem „Switch-to-Open“-Programm für akademische Arbeitsgruppen) durchgeführt, um umsetzbare Empfehlungen zu generieren. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt werden zu den laufenden Debatten über das Wissenschaftssystem beitragen. Indem wir die gegenwärtigen Praktiken und die Konsequenzen von Reformvorschlägen mit Hilfe von ABMs verstehen, können wir Licht auf die „Wie“-Frage von META-REP werfen – „wie kann die Replizierbarkeit von Forschung verbessert werden“ – und letztendlich dazu beitragen, die Qualität der Forschung und die Arbeitsbedingungen der Forschenden zu verbessern.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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