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Für ein besseres Verständnis der zerebralen Gefäßkrankheit und gesundes kognitives Altern: wie hängen kardiovaskuläre Risikofaktoren im mittleren Lebensalter, Bildgebung der zerebralen Gefäßkrankheit und späteres Demenzrisiko zusammen?

Antragstellerin Dr. Frauke Beyer
Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 464596826
 
Kognitiv gesund zu bleiben ist von größter Bedeutung, wenn wir älter werden. Doch aufgrund der zunehmenden Langlebigkeit wird die Prävalenzrate von Demenz in den kommenden Jahrzehnten weiter ansteigen. Auf Bevölkerungsebene ist die zerebrale Erkrankung kleiner Hirngefässe (cerebral small vessel disease, cSVD), eine Erkrankung der Gefäße des Gehirns, eine der Hauptpathologien der Demenz. Bis heute gibt es keine kurative Behandlung von Demenz. Dennoch haben prospektive Studien und randomisierte Kontrollstudien gezeigt, dass Prävention, d.h. eine Veränderung des Lebensstils und Behandlung kardiovaskulärer Risikofaktoren, die Inzidenz von Demenzen signifikant reduzieren könnte. Doch trotz der hohen Prävalenz von cSVD in der älteren Bevölkerung und des damit verbundenen erhöhten Demenzrisikos fehlen nach wie vor spezifische Präventionsstrategien für cSVD-bedingte Hirnschäden und den damit einhergehenden kognitiven Abbau. In diesem Projekt möchte ich zwei wichtige Aspekte für erfolgreiche Präventionsstrategien gegen kognitiven Abbau und Demenz im Kontext der cSVD untersuchen.Erstens müssen wir die Stratifizierung des Demenzrisikos bei älteren Menschen mit verdeckter cSVD verbessern. Während eine höhere cSVD-Belastung statistisch mit kognitivem Abbau assoziiert ist, sind MRT-Marker für cSVD bei bis zu 100% der älteren Probanden nachweisbar. Die Determinanten des Fortschreitens zur Demenz sind nur unzureichend verstanden. Im ersten Teil dieses Projekts versuche ich daher, das Demenz-Risiko auf der Grundlage hochdimensionaler cSVD-Bildgebungsmarker im Gehirn vorherzusagen. Ich möchte moderne Techniken zur Dimensionsreduktion einzusetzen, um relevante Informationen aus den voxelweisen Bildgebungsdaten zu extrahieren. Darüber hinaus werde ich Überlebensanalysen implementieren, die die Intervallzensierung und konkurrierende Risiken berücksichtigen, um die Zeit bis zum Beginn der Demenzerkrankung genau zu modellieren. Zweitens möchte ich die Rolle veränderbarer Risikofaktoren für bildgebende Markern der cSVD im mittleren Lebensalter untersuchen. Die Lebensmitte ist ein entscheidender Zeitraum für die Entwicklung von kognitiven Beeinträchtigungen im späten Erwachsenenalter, und Querschnittsstudien haben Korrelationen zwischen einzelnen Risikofaktoren, Markern der cSVD und Kognition nachgewiesen. Dennoch ist relativ wenig über den Einfluss von Veränderungen kardiovaskulärer Risikofaktoren auf die Progression von cSVD bekannt, insbesondere im Bezug auf Geschlechtsunterschiede. Im zweiten Teil dieses Projekts versuche ich daher, eine umfassende Beschreibung dieser Mechanismen mit Hilfe komplexer statistischer Modelle in einer Längsschnittkohorte zu liefern. Zusammenfassend möchte ich mit diesem Vorhaben zu einer besseren Identifizierung von Personen mit hohem Demenzrisiko und zu einem besseren Verständnis modifizierbarer Risikofaktoren für cSVD beitragen, um präventive Strategien für gesundes kognitives Altern zu verbessern.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug Frankreich
 
 

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