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Medienkonstitution, Intermedialität und Medienkritik in der italienischen, französischen und englischen Meditationsliteratur des 16. und 17. Jahrhunderts

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Marc Föcking; Professorin Dr. Susanne Rupp
Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 435118611
 
Das TP wird untersuchen, wie sich Medialität, Intermedialität und Medienkritik in der Meditationsliteratur dreier konfessionell wie kulturell unterschiedlicher, durch eine gemeinsame aszetische Grundlage in Form prominenter spätmittelalterlicher und frühneuzeitlicher Meditationslehren verbundener Regionen – Italien, Frankreich und England – konstituieren, ausfalten und ausdifferenzieren. Dabei wird es im ersten Förderzeitraum um die Transformation meditativer Methoden in die Medienform des Buches und die hier explizit wie implizit vertretenen unterschiedlichen theoretischen Positionen zu Form, Funktion und theologischer Begründungen meditativer Medienkooperation (oder ihrer Einschränkung) und um ihre praktischen Realisierungsformen durch Intermedialität in Meditationsbüchern unterschiedlicher konfessioneller Verortung gehen. Als christliche Meditation versteht das Projekt ein nicht auf ein bestimmtes Medienformat festgelegtes regulierendes Dispositiv einer strukturierten, erlernbaren individuellen Kommunikation zwischen Gott und dem Gläubigen zur eigenen geistlichen Selbstperfektionierung. Es generiert durch seine Verschränkung der vertikalen Achse des sich offenbarenden und zur meditativen Imitatio Christi auffordernden Protomediums Christus mit der horizontalen des menschlichen Sinneneinsatzes (applicatio sensuum) in frühneuzeitlichen Meditationsbüchern besondere Formen intermedialer Anlagen, die sich durch konfessionell quantitativ wie qualitativ zu differenzierende Modi von konzeptioneller Bildlichkeit und Text-Bild-Relationen ebenso kennzeichnen wie durch eine diese horizontale Intermedialität latent als ungenügende Repräsentation des Transzendenten infrage stellende Medienkritik. Während die italienische Meditationsliteratur in Prosa wie Lyrik mit dem vollen Einsatz einer gleichwohl medienkritisch reflektierten konzeptionellen wie ikonischen Bildlichkeit unterschiedlicher Bezugstiefe zwischen Text und Bild arbeitet, zeigen sich in der bikonfessionellen französischen Meditationsliteratur auch unterschiedliche Strategien von Entbildlichung durch Allegorieeinsatz und De-Rhetorisierung. Im Bereich der anglikanischen Meditationsliteratur wird konfessionsspezifisch auf die Befreiung der Meditation vom ‚enthusiasm‘ durch Bildabsenz und die Profilierung der Betrachtung des ‚book of nature‘ gesetzt. Das TP wird eng mit TP 1, 2 und 6 kooperieren und einen gemeinsamen Workshop zur Intermedialität in Text-Bild-Kombinationen der praxis pietatis veranstalten. Die Ergebnisse des TP werden in einer anglistischen Dissertation und einer gemeinsam verfassten Monographie zur Intermedialität und Medienkritik der frühneuzeitlichen Meditation in Italien, England und Frankreich münden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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