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Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Konstruktion, Maschinenelemente, Produktentwicklung
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 464850937
 
Wir haben uns im Laufe der Evolution nicht daran angepasst, unsere Handlungen anhand von Spiegelbildern zu koordinieren. Unsere Vorstellungen über Spiegel sind häufig fehlerhaft. Nichtsdestotrotz verlassen wir uns in vielen kritischen Situationen auf Spiegelbilder. So spielt zum Beispiel der Rückspiegel beim Autofahren eine wichtige Rolle für die Planung zeitkritischer Handlungen. Wir haben uns an konvexe Seitenspiegel in Autos gewöhnt, doch moderne Kamera-Monitor-Systeme ersetzen zunehmend konventionelle Spiegel und bringen neue Herausforderungen mit sich. Über die Vorteile und potentiellen Beeinträchtigungen für die Wahrnehmung während der Nutzung solcher Systeme ist wenig bekannt. Zum einen können Kamera-Monitor-Systeme uns dabei unterstützen, Fehler in der Spiegelnutzung zu verringern, vorausgesetzt sie sind für den menschlichen Nutzer optimiert. Zum anderen könnten sie wahrnehmungsgeleitete Handlungen noch schwerer oder sogar extrem gefährlich machen, wenn sie nicht optimal an den Nutzer angepasst sind. Unser Ziel ist es, die Bedingungen zu untersuchen, unter denen die Nutzung visueller Informationen, die durch Kamera-Monitor-Systeme zur Verfügung gestellt werden, erleichtert und menschliche Fehler minimiert werden. Eine potentielle Gefahr besteht in der Abweichung des systemspezifischen Augenpunktes von dem Augenpunkt, an den wir uns beim Fahren mit klassischen Seitenspiegeln gewöhnt haben. Die Perspektivenänderung und die Abweichung des Augenpunktes können die wahrgenommene Eigenposition beeinflussen. Wir schlagen eine Reihe von Experimenten vor, um den Einfluss von relativer Kamera- und Monitorposition hinsichtlich ihrer Effekte auf Augenbewegungen, Kontaktzeitschätzung, Spurwechselentscheidungen und Gefahrenerkennung zu untersuchen. Wir wollen zudem verschiedene Methoden der Bildoptimierung untersuchen, die mit herkömmlichen Spiegeln nicht möglich sind. Im Monitorbild können relevante Objekte betont und irrelevante etwa ganz entfernt werden. Die vorgeschlagenen Experimente sollen theoretische Einsichten in die Verarbeitung visueller Information aus ungewöhnlichen Perspektiven liefern, sie sollen auch verschiedene Methoden zur Bildoptimierung testen. Aus diesen Einsichten werden wir praktische Empfehlungen für die Platzierung von Kamera und Monitor sowie für die Art der Bildoptimierung ableiten. Um diese Experimente durchführen zu können, bräuchten wir einen mobilen Eye-Tracker und einen einfachen selbstgebauten Fahrsimulator.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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