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Gender Normen und Arbeitsmarktergebnisse

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 465126436
 
Das Hauptziel des Projekts ist es, neue empirische Erkenntnisse über die Auswirkungen von Geschlechternormen auf die Arbeitsmarktergebnisse von Frauen und Männern zu gewinnen. Traditionelle Geschlechterrollen werden in der neueren ökonomischen Literatur als ein möglicher Grund für das Fortbestehen geschlechtsspezifischer Unterschiede bei der Erwerbsbeteiligung und den Löhnen genannt. Auch wenn dieser Aspekt ist in jüngster Zeit vermehrt in der ökonomischen Forschung aufgegriffen wurde, so bestehen viele offene Forschungsfragen in diesem für die Ökonomie recht jungen Forschungsfeld. Mithilfe des beantragten Projekts möchten wir in drei miteinander verknüpften Teilprojekten neue empirische Erkenntnisse auf diesem Gebiet generieren. Ziel des ersten Teilprojekts ist es, anhand von internationalen Survey-Daten neue Einsichten über die Rolle von Geschlechternormen für geschlechtsspezifische Unterschiede im Arbeitsmarkt im europäischen Kontext zu liefern. Beispielsweise sollen Inkonsistenzen zwischen deklarierten Gender-Normen und tatsächlichem Verhalten untersucht werden und ob die Gender-Normen des Mannes oder der Frau einen stärkeren Einfluss auf das Arbeitsmarktverhalten der Frau haben. Neben deskriptiver Evidenz sollen anhand von quasi-experimentellen Ansätzen auch kausale Zusammenhänge geschätzt werden, die u.a. die historischen Teilungen und territorialen und institutionellen Änderungen Polens und Deutschland und deren langfristigen Effekte auf regionale Einstellungen und Werte für die empirische Identifikationsstrategie nutzen. Das zweite Teilprojekt hat zum Ziel, die Auswirkungen der Elternzeitreform in Polen im Jahr 2013 auf die Erwerbstätigkeit von Müttern und Vätern unter besonderer Berücksichtigung der Rolle von Gender-Normen zu analysieren. Auf Basis von quasi-experimentellen Forschungsmethoden sollen hierdurch erste Erkenntnisse über die Effekte dieses wichtigen Familienpolitikinstruments in einem ehemals kommunistischen Land Mittel- und Osteuropas und der Rolle von regionalen sozialen Normen gewonnen werden. Ziel des dritten Teilprojekts ist es, anhand eines Survey Experiments in Deutschland und Polen neue und innovative Daten über die sozialen Normen in Bezug auf die Kinderbetreuung und Hausarbeit von Männern und die Aufteilung der Elternzeit zwischen Männern und Frauen zu gewinnen. Der experimentelle Teil des Surveys soll neue Erkenntnisse über den Effekt von psychischem Stress auf das Gender-Normen konforme Verhalten liefern; ein Aspekt, der im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie besonders relevant erscheint.Die erfolgreiche Realisierung der Projektziele wird durch die geplante Zusammenarbeit des deutschen und des polnischen Teams in allen Teilprojekten maßgeblich gefördert. Der Mehrwert der Zusammenarbeit entsteht u.a. durch die gegenseitige Ergänzung von methodischer, theoretischer und institutioneller Expertise, die in hochwertigen wissenschaftlichen Arbeiten und Veröffentlichungen in führenden Fachzeitschriften münden soll.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Polen
Partnerorganisation Narodowe Centrum Nauki (NCN)
Mitverantwortlich Professor Dr. Peter N.C. Mohr
Kooperationspartnerin Professorin Dr. Ida Magda
 
 

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