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Tempel in Südindien: Knotenpunkte und Verbindungen

Antragstellerin Professorin Dr. Ute Hüsken
Fachliche Zuordnung Asienbezogene Wissenschaften
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 465153064
 
Das Projekt „Tempel in Südindien: Knotenpunkte und Verbindungen“ besteht aus fünf Teilprojekten, die in enger Zusammenarbeit von einem deutschen und einem polnischen Team durchgeführt werden. Alle Teilprojekte untersuchen hinduistische Tempel als Knotenpunkte in Netzen von Verbindungen zwischen heiligen Stätten in Südindien und tragen so zu einem neuen Verständnis von südindischen Tempeln bei, das sie nicht als isolierte Baudenkmäler, sondern im Kontext ihrer Beziehungen untereinander betrachtet. Diese Tempelnetzwerke werden in ihren überregionalen, regionalen und lokalen Dimensionen untersucht. Da sich die Netzwerke der Teilprojekte überschneiden und einzelne Tempel an mehreren Tempelnetzwerken gleichzeitig teilhaben, ist es dem Projektteam möglich, diese aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.Das Quellenbasis für das Projekt bilden die mythologischen Narrative des Textgenres der Tempellegende (māhātmya/sthalapurāṇa) auf Sanskrit und in südindischen Sprachen. Daneben analysiert das Projekt rituelle Darbietungen und materielle und künstlerische Ausdrucksformen ebendieser Narrative (Wandmalereien in Tempeln, Reliefs, Statuen). Konzeptionell untersucht das Projekt diese Narrative unter Zuhilfenahme von Theorien des Raumes aus den Literatur- und Kulturwissenschaften, etwa der literarischen Kartographie, die auf der Idee eines „kartierenden Narrativs“ (mapping narrative) basiert, sowie mit Methoden der Ethno-Indologie, die Philologie, Ethnologie und Ritualstudien integriert.Die Hauptfragen, die das Projekt beantworten will, sind: Beeinflussen die in den Texten dargestellten Netzwerke die Pilgerpraxis oder schlagen sich umgekehrt nachweisbare Pilgerrouten zwischen Tempeln in den Textquellen nieder? Wie werden diese Verbindungen durch andere Medien (Ikonographie, Rituale) ausgedrückt? Welche Beziehung besteht in solchen Netzwerken zwischen Tempeln im Zentrum und solchen in der Peripherie? Wie unterscheiden sich diese Aspekte von Region zu Region in Südindien (Tamil Nadu, Andhra Pradesh, Kerala) und wie wird dies in den verschiedenen Sprachen (Sanskrit, Tamil, Malayalam, Telugu) unterschiedlich artikuliert? Durch die Fokussierung auf die Dynamik zwischen hinduistischen Tempeln und heiligen Stätten trägt das Projekt zu einem neuen Verständnis davon bei, wie mythologische Narrative im südasiatischen Kontext Räume kartieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Polen
Partnerorganisation Narodowe Centrum Nauki (NCN)
 
 

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