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Qumran Digital: Text und Lexikon

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 465277421
 
Die Handschriften von Qumran und anderen Fundorten am Toten Meer liefern einen einzigartigen Beitrag zum Verständnis des antiken Judentums. Etwa 1000 fragmentarische Handschriften füllen die Lücke zwischen dem biblischen und rabbinischen Hebräisch und Aramäisch. Die Erforschung des Korpus hat in den letzten 30 Jahren enormen Aufschwung erfahren und befindet sich derzeit im Umbruch. Neue Fotodatenbanken ermöglichen verbesserte Lesungen und Identifizierungen der Manuskripte. Daher bietet die maßgebliche 40-bändige Gesamtedition der Texte (DJD) einen inzwischen veralteten Textstand. Mehr als 200 Neueditionen sind in den letzten 20 Jahren entstanden, jede mit eigenen Stärken und Schwächen. Diese Lage stellt ein Problem nicht nur für die Qumranforschung, sondern auch für angrenzende Gebiete dar. Eine zentrale Stelle, die die Fülle der Metadaten der Texte, insbesondere die unterschiedlichen Lesevorschläge, verwaltet, gibt es nicht, und noch immer fehlt ein vollständiges philologisches Wörterbuch zu den Texten vom Toten Meer.Das hier beantragte Projekt setzt sich zum Ziel, digital und im Open Access erstmals ein komplettes philologisches Qumran-Wörterbuch (Sprachgeschichte, Morphologie, Semantik) fertigzustellen und artikelweise zu publizieren und in diesem Zug den gesamten Textbestand (inkl. der mittelalterlichen Manuskripte von Ben Sira, Aramaic Levi Document und CD) zu präsentieren, einschließlich der in der Forschungsliteratur vorgeschlagenen Lesevarianten. Ein Viertel des hebräischen Wörterbuchs ist bereits erarbeitet und soll zu Projektbeginn online gestellt werden. Darüber hinaus werden bewusst alle Daten digital offengelegt, um den Nutzern Einblick in die einzelnen Wörterbuchentscheidungen zu geben und gleichzeitig umfangreiches Material zur weiteren Erforschung der Texte zu bieten (syntaktische Analysen, epigraphische Kommentare u.Ä.). Alle Arbeitsbereiche basieren auf eigenen, international anerkannten Vorarbeiten. Eine eigens für diese Aufgaben entwickelte Datenbank ist bereits vorhanden, jedoch müssen vor allem die Frontends angepasst werden. Die im Bereich der Digital Humanities beispielhafte Datenbank wurde nicht nur vom Qumranwörterbuch-Projekt der Göttinger Akademie genutzt, sondern ist auch Grundlage des deutsch-israelischen DFG-Projekts Scripta Qumranica Electronica (SQE) und anschlussfähig für weitere wissenschaftliche Unternehmen. Nach Ablauf des hier beantragten, auf 12 Jahre angelegten Projekts kann die Datenbank uneingeschränkt weitergeführt werden und nicht nur der Qumranforschung, sondern auch anderen Fachgebieten in vielerlei Hinsicht wertvolle Dienste erweisen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Israel
Kooperationspartner Professor Dr. Noam Mizrahi
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung