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Urbane Grünsysteme 4.0 Modul 2: Ein computergestützter Entwurfsansatz für neuartige Urbane Grünsysteme

Fachliche Zuordnung Forstwissenschaften
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 465361857
 
Zunehmende Urbanisierungsprozesse und Umweltzerstörung lenken die Aufmerksamkeit auf Ökosystemdienstleistungen, die Pflanzen in Städten erbringen. Künftige Urbane Grünsysteme (UGS) können die Folgen des Klimawandels in Städten mildern, indem sie die Lebensqualität im Freien verbessern und Gebäude und Menschen vor extremen Wetterverhältnisse schützen. Der Entwurf, die Planung und das Management neuartiger UGS können Strategien und Methoden aus historischen Landnutzungssystemen adaptieren. Diese Systeme sind für bestimmte Kontexte mit dem Ziel entwickelt worden, definierte Funktionen zu erfüllen. Sie basieren auf einer Reihe von Techniken wie z.B. dem Kopfschnitt, dem Schneiteln, dem Leiten und Verbinden von Trieben. Das Potenzial dieser Praktiken für die Entwicklung neuartiger UGS ist bislang nicht systematisch untersucht worden.Das Ziel unserer Forschung besteht darin, die komplexe Dynamik des UGS-Designs und des Pflanzenwachstumsmanagements durch eine neuartige Kombination von performance-oriented design, remote sensing, und Simulation zu untersuchen. Ziel ist es, einen neuen Entwurfsansatz zu entwickeln, der generative und analytische Methoden mit einem geeigneten Entscheidungsunterstützungssystem verbindet. Dieser Arbeitsablauf wird von zwei historischen Systemen abgeleitet: Hausschutzhecken und geleite Baumkronendächer. Historisch basiert die Entstehung und Entwicklung dieser Systeme auf einem regelmäßigen Vergleich zwischen der tatsächlichen Entwicklung und der angestrebten Leistung. Die Vorgehensweise verbindet Entwurfsentscheidungen, physikalische Pflanzenmanipulationen und Wachstumsprozesse. Die Forschungsfragen sind: Wie können die Struktur und die mikroklimatischen Effekte solcher Pflanzensysteme erfasst und simuliert werden? Wie kann die Reaktion von Pflanzen auf Manipulationstechniken modelliert werden? Wie können Entwurfs- und Pflegeentscheidungen auf der Grundlage eines Vergleichs zwischen dem Ist- und dem Soll-Zustand getroffen werden? Sind diese Methoden für Entwicklungsprognosen plausibel und eignen sie sich für den Entwurf und das Management neuartiger UGS? Das Projekt kombiniert verschiedene Methoden, interdisziplinäres Wissen und die notwendige Erfahrung dreier eng verwandter und sich ergänzender Forschungsbereiche: Architektur mit lebenden Bäumen (Baubotanik, f. Ludwig), Computational Design (M. U. Hensel) und Urban Forestry (T. Rötzer, H. Pretzsch).Dieser Antrag ist der zweite von zwei thematisch verbundenen Projektanträgen. Das erste Projekt untersucht mit einer ökosystemaren, multifaktoriellen Perspektive, wie historische Landnutzungspraktiken neuartige UGS inspirieren können. In einer computergestützten Ontologie werden hier historische Informationen mit Wissen aus dem Gartenbau verknüpft. Die beiden Projekte können unabhängig voneinander bearbeitet werden. Durch das Zusammenführen der Ergebnisse entstehen allerdings durch die erweiterte Wissensbasis verschiedener historischer Ansätze erhebliche Synergien.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
 
 

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