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Vulnerabilität Westamazonischer Auenwald-Baumarten auf hydrogeomorphologische Störungsregime zur Abschätzung der Auswirkungen von Staudämmen und des Klimawandels

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Physische Geographie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 465418545
 
Amazonische Überschwemmungswälder entlang Sediment- und Nährstoffreicher Weißwasserflüsse (várzea) sind die artenreichsten Auenwälder der Erde und bieten eine Vielzahl wichtiger Ökosystemleistungen insbesondere für die rurale Bevölkerung Amazoniens. Die Biodiversität und ökologische Integrität dieser Wälder ist jedoch zunehmend durch Maßnahmen der Abflussregulierung durch die Anlage von Stauhaltungen und überdies durch den Klimawandel gefährdet. Während die Biodiversität, Baumartenverbreitung, Biomasse, Wachstumsverhalten und Primärproduktion amazonischer Várzea-Wälder in den brasilianischen Tiefländern Amazoniens relativ umfassend untersucht wurden, bestehen noch deutliche Wissenslücken zu diesen Wäldern in der Andin-Amazonischen Übergangsregion (Piedmont), in welcher die geomorphologische Aktivität der Flüsse aufgrund der erhöhten Reliefenergie vergleichsweise hoch ist. Da sowohl die andinen als auch die amazonischen Tieflandflüsse einem zunehmenden Druck durch die Anlage von Stauhaltungen zur Wasserkraftnutzung ausgesetzt sind, ist die Zukunft der zumeist eng an das natürliche Flutregime angepassten Baumarten ungewiss. Dieses Projektvorhaben soll die Diversität und Verbreitung von Baumarten, ihre Populationsstrukturen, sowie das Wachstumsverhalten von Bäumen entlang des Flut- und geomorphologischen Gradienten an drei Weißwasserflüssen in der andin-amazonischen Übergangsregion, Bolivien, SW-Amazonien, untersuchen. Ökologische Nischen, Verbreitungsoptima, und Toleranzspektren der Arten werden hinsichtlich ihres Vorkommens und ihrer Abundanz entlang des Flut- und geomorphologischen Gradienten modelliert. Die Bestimmung der Baum- und Bestandesalter sowie des jährlichen Holzzuwachses ausgewählter Indikator-Baumarten werden überdies Informationen zur Produktivität, Vitalität und Kohlenstoff-Sequestrierung der Überschwemmungswälder liefern. Diese Daten werden zur Modellierung der Vulnerabilität der Baumarten auf veränderte hydro-geomorphologische Umweltbedingungen durch den Aufstau der Flüsse verwendet. Diese Daten bilden ebenfalls die Grundlage zur Abschätzung der Auswirkungen von hydrographischen Veränderungen auf die Biodiversität und Produktivität der Überschwemmungswälder im Zuge des Klimawandels.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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