Ganzkörper-Elektromyostimulation zur Reduktion von chronisch, unspezifischen Rückenschmerzen in der ambulanten und stationären Rehabilitation - ein Erkenntnistransferprojekt.

• Antragsteller: Professor Dr. Wolfgang Kemmler, Ph.D.
• Fachliche Zuordnung: Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
• Förderung: Förderung seit 2022
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 465905854

Unspezifische chronische „Kreuzschmerzen“ (NSCBP) werden als führende Ursache für die Beeinträchtigung des normalen, beschwerdefreien Lebens (behinderungsbereinigte Lebensjahre - DALYs) angesehen. NSCBP zwingen mehr Menschen aus ihrem Beruf als Diabetes, Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Atemwegserkrankungen, Asthma und Krebserkrankungen zusammen. Insbesondere kraft- und stabilitätsorientierte Trainingsprogramme können zu einer signifikanten Verbesserung von NSCBP führen. Rückenschmerz-PatientInnen nennen allerdings häufig zeitliche Limitationen und Kinesiophobie als Hauptgründe für ihre körperliche Inaktivität. Die zeiteffektive, gelenkschonende und hochgradig individualisierbare Ganzkörper-Elektromyostimulations Technologie (WB-EMS) hat sich in zwei kürzlich veröffentlichten klinischen Untersuchungen als effektive Alternative u.a. zu einem konventionellen Rückentraining gezeigt. Die Ergebnisse der von uns vorgelegten und von der DFG geförderten Untersuchung (Projektnummer 391510268) wurden bereits in mehreren nationalen und internationalen Veröffentlichungen, Fachzeitschriften und überregionalen Kongressen verbreitet und sollen in der 2022 zu überarbeitenden Nationalen Versorgungs-Leitlinie Kreuzschmerz Eingang finden. Ziel des vorgelegten Projektes ist die Adaptierung, Implementierung und Optimierung eines WB-EMS Konzeptes im Spannungsfeld chronischer unspezifischer Rückenschmerzen in einem ambulanten und einem stationären rehabilitativen Setting. Perspektivisch ist geplant, das WB-EMS Konzept anhand der im vorliegenden Projekt gewonnenen Daten und Erfahrungen sowie den entwickelten und validierten Tools umfassender in die Versorgungskette chronisch unspezifischer Rückenschmerzen einzubringen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen (Transferprojekt)
• Anwendungspartner: Klinik Königsfeld der Deutschen Rentenversicherung Westfalen; Rehamed Forchheim GmbH, seit 12/2022; Therapie- und Trainingszentrum Friedberg; Zentrum für ambulante Rehabilitation, bis 12/2022
• Kooperationspartner: Professor Dr. Michael Fröhlich; Professor Dr. Bernd Wegener