Postwachstum in der globalen Politik

• Antragsteller: Dr. Matthias Kranke
• Fachliche Zuordnung: Politikwissenschaft
• Förderung: Förderung seit 2021
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 466076465

Das angestrebte Netzwerk setzt sich mit Postwachstum in der globalen Politik auseinander. Das heißt konkret, dass Netzwerk darauf abzielt, neue empirische Erkenntnisse über globale Maßnahmen zu gewinnen, die Wachstum als Norm in Frage stellen. Zu diesem Zweck bringt es Personen aus verschiedenen Forschungstraditionen zusammen, die ein gemeinsames Interesse an Wachstums- und Postwachstumsfragen, insbesondere am Zusammenhang ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte, haben. Das stark interdisziplinäre Netzwerk verbindet vielfältige Einsichten aus den Internationalen Beziehungen, der Internationalen Politischen Ökonomie, der ökologischen Ökonomie und der politischen Ökologie, aber auch der Humangeographie, der Wirtschaftsgeschichte und der Nachhaltigkeitsforschung.Die Agenda des Netzwerkes besteht aus drei zusammenhängenden thematischen Blöcken.1) Wir werden uns mit zentralen Postwachstumskonzepten und -initiativen auf transnationaler Ebene befassen, um Diskurse über sozio-ökologische und sozio-ökonomische Probleme wie etwa den sich verschärfenden Klimawandel oder zunehmende soziale Ungleichheit besser einordnen zu können. Hier gilt unsere Aufmerksamkeit auch der möglichen politischen Implementation von Postwachstumsideen und -maßnahmen.2) Wir werden die Rolle von politisch Handelnden und Institutionen daraufhin untersuchen, wie sie das bestehende Wachstumsparadigma stärken oder schwächen. Dieser Blickwinkel wird uns in die Lage versetzen, Prozesse nachzuzeichnen, in deren Folge politisch Handelnde zumindest teilweise Postwachstumsideen vertreten und Koalitionen mit Gleichgesinnten eingehen.3) Wir verbinden die beiden vorherigen Punkte, um das große Ganze – nämlich die Frage nach Stabilität oder Wandel – in den Blick zu nehmen. Dieser letzte Block dient der vergleichenden Analyse globaler Makro-Trends im Bereich Postwachstum einschließlich der jüngsten Entwicklungen seit der Corona-Pandemie.Zusammengefasst werfen die drei Blöcke zentrale Fragen auf, ohne die ein tieferes Verständnis der Rolle von Wachstum als globaler Norm ebenso wenig möglich ist wie die Erkundung alternativer Entwürfe für die viel diskutierte sozial-ökologische Transformation. Neben vertieftem Austausch über Fachgrenzen hinweg ist eine gemeinsame Veröffentlichung zu den gewonnenen empirischen Erkenntnissen in Form eines Sammelbandes oder eines Sonderheftes explizites Ziel der Zusammenarbeit.

• DFG-Verfahren: Wissenschaftliche Netzwerke