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Die Einhaltung von Schutzmaßnahmen während der COVID-19-Pandemie: Die Rolle von Vertrauen in die Wissenschaft

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2021 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 466206070
 
Persönliche Schutzmaßnahmen sind entscheidend, um die Verbreitung von COVID-19 einzudämmen. Zu diesen Maßnahmen gehören u. a. soziale Distanzierung, adäquate Handhygiene und das Tragen von Gesichtsmasken. Es ist daher von größter Bedeutung, die Faktoren besser zu verstehen, die die Einhaltung dieser Maßnahmen während der COVID-19-Pandemie fördern, und Erkenntnisse aus den Sozial- und Verhaltenswissenschaften können dabei helfen, diese Faktoren zu identifizieren. Kürzlich veröffentlichte Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass das Vertrauen in die Wissenschaft eine wichtige Rolle für die Einhaltung von Schutzmaßnahmen spielt. Obwohl die Beziehung zwischen Vertrauen in die Wissenschaft und der Einhaltung von Schutzmaßnahmen relativ robust zu sein scheint, ist das Verständnis dieses Zusammenhangs unvollständig. Erstens wurden in der bisherigen Forschung hauptsächlich Querschnittsuntersuchungen durchgeführt. Es ist unklar, ob Vertrauen in die Wissenschaft die Einhaltung von Schutzmaßnahmen kausal beeinflusst; daher ist experimentelle Forschung erforderlich, um einen kausalen Zusammenhang nachzuweisen. Zweitens ist nicht klar, wie das Vertrauen in die Wissenschaft kurzfristig erhalten oder erhöht werden kann. Dies ist besonders wichtig in einer Pandemie, wo es entscheidend ist, effektive Gesundheits- und Wissenschaftskommunikation zu entwickeln, um das Einhalten von Schutzmaßnahmen zu fördern. Drittens ist unbekannt, warum Vertrauen in die Wissenschaft das Schutzverhalten erhöht. Da klassische sozial-kognitive Modelle des Gesundheitsverhaltens Vertrauen in die Wissenschaft in der Regel nicht berücksichtigen, besteht die Notwendigkeit, Vertrauen in die Wissenschaft in diese Modelle zu integrieren. In diesem Antrag wird argumentiert, dass das Vertrauen in die Wissenschaft mit der wahrgenommenen Handlungswirksamkeit zusammenhängt, d.h. mit der Erwartung eines Individuums, dass die Ausführung eines Verhaltens eine bestimmte gesundheitliche Bedrohung beseitigen kann. Vertrauen in die Wissenschaft kann die Handlungswirksamkeit erhöhen, was wiederum die Bereitschaft, die Maßnahmen einzuhalten, positiv beeinflusst. Das vorliegende Forschungsprojekt zielt darauf ab, diese Forschungslücken zu schließen und möchte Wege aufzeigen, wie das Vertrauen in die Wissenschaft erhöht werden kann. Dies gilt vor allem für Bevölkerungsgruppen, bei denen das Vertrauen in die Wissenschaft gering ausgeprägt ist (d.h., insbesondere Personen mit niedrigem Bildungsstand). Die Erkenntnisse aus diesem Projekt sind wichtig, um die Beziehung zwischen Vertrauen in die Wissenschaft und der Einhaltung von Schutzmaßnahmen besser zu verstehen. In dieser Hinsicht liefert das Projekt auch wichtige Informationen für die Gesundheits- und Wissenschaftskommunikation in zukünftigen Pandemiekrisen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Irland
Kooperationspartnerin Dr. Ann-Christin Posten
 
 

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