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Covid Apps für junge Geflüchtete zur Infektionsprävention und Förderung der Impfbereitschaft

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2021 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 466286829
 
In der aktuellen Pandemie stellten Gemeinschaftsunterkünfte für Asylbewerber*innen mehrmals Hotspots für COVID-19-Ausbrüche dar. Solche Ausbrüche werden durch beengte Wohnverhältnisse, Fehlinformationen der Bewohner*innen und kulturelle Barrieren für präventives Verhalten begünstigt. Das Risiko der Krankheitsübertragung durch Jugendliche und junge Erwachsene ist aufgrund der spezifischen Kontaktmuster und erhöhten Wahrscheinlichkeit eines asymptomatischen Krankheitsverlaufs zusätzlich erhöht.Die geplante Studie zielt darauf ab, weit verbreitete Missverständnisse über COVID-19 aufzuklären, relevante Informationen auf eine altersgerechte Art zu vermitteln und geeignete Kanäle zu nutzen, indem Serious Games zur Erreichung von Lernzielen mittels einer Phase II-analogen randomisierten, zweiarmigen offenen Präventionsstudie erstellt werden. Die Zielpopulation sind Asylbewerber*innen in Gemeinschaftsunterkünften im Alter von 16 bis 26 Jahren. Als Anreiz für die Studienteilnahme wird (fast) unbegrenzter Internetzugang gewährt. Als Studienendpunkte werden das Wissen über COVID-19 und Verhaltensintentionen erfasst. Eine randomisierte Hälfte der Teilnehmer*innen erhält zusätzlich eine Beratung zur individuellen Verhaltensplanung bei der Umsetzung und Aufrechterhaltung von präventiven Verhaltensweisen in der jeweiligen institutionellen und/oder sozialen Umgebung. Dieses Interventionskonzept lehnt sich an den State of the Art "Health Action Process Approach" in der Gesundheitsförderung an. Die individuelle Betreuung erfolgt in Gruppensitzungen mit geschulten Psychologen. Die Impfbereitschaft stellt einen zusätzlichen Studienendpunkt dar. Zwei Gruppen mit 50 Teilnehmer*innen weisen eine ausreichende statistische Power auf, um mittlere Effektgrößen für diese zusätzliche Komponente nachzuweisen.Das Projektteam vereint Expertise aus der klinischen Psychologie, Public Health und Informatik. Die KU Eichstätt-Ingolstadt hat bereits mehrere klinische Studien zur Behandlung von Traumafolgestörungen mit Geflüchteten sowie Jugendlichen und jungen Erwachsenen durchgeführt. Die Hochschule Döpfer (HSD) beschäftigt sich im Rahmen eines laufenden Forschungsverbundes mit der Entwicklung von entwicklungsangepassten Serious Games zur Förderung der digitalen Kompetenz von Jugendlichen. Die Julius-Maximilian-Universität Würzburg hat in Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut die App Corona Health entwickelt. In diese Plattform kann die Serie von Micro-Games integriert werden, die den digitalen Kern der Präventionsstrategie in diesem Projekt bilden wird. Durch den Vergleich einer innovativen Art der Informationsvermittlung und Initiierung von Handlungsintentionen (durch Gamification via Smartphones) alleine, - bzw. in Kombination mit einer individualisierten Intervention zur Handlungsplanung auf -aufrechterhaltung, kann diese Studie über die hier fokussierte Bevölkerungsgruppe hinaus neue Erkenntnisse zur Effektivität von Präventionskonzepten erarbeiten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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