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Seen und Klima Zentraleurasiens: Ostrakoden-basierte Rekonstruktionen von Limnologie und Klima der letzten 50.000 Jahre in der Region des Baikalsees
Antragstellerin
Dr. Jana Gliwa
Fachliche Zuordnung
Geologie
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 466468307
Studien über Klimaveränderungen vergangener Zeiten und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung und Umwelt werden heute, in einer Zeit der raschen Klimaerwärmung, immer wichtiger. Die letzten 50.000 Jahre sind für Eurasien von besonderer Bedeutung, da in diesem Intervall viele extreme Klimaereignisse unterschiedlicher Dauer und Größenordnung stattfanden aber auch die Ausbreitung des anatomisch modernen Menschen aus dem Nahen Osten über Sibirien bis an die arktische und pazifische Küste. Dies wirft herausfordernde Fragen über die Lebensbedingungen dieser frühmodernen Menschen und ihre Reaktionen auf kurz- und langfristige Veränderungen von Klima und Umwelt auf. Die Baikal-See-Region (BSR), die für ihre langen Pollen-Archive in den Seesedimenten und eine Fülle archäologischer Daten bekannt ist, eignet sich ideal für die Untersuchung von Klimawandel und Mensch-Umwelt-Interaktionen seit dem frühen Jungpaläolithikum. Dieses Projekt zielt darauf ab, die ersten robust datierten Klimarekonstruktionen mit hundertjähriger Auflösung für die BSR zu schaffen, indem eine Reihe von Ostrakoden- und stabilen Isotopenanalysen verwendet werden, die auf zwei Sedimentkerne aus dem Ochaul-See (Cis-Baikal) und dem Kotokel-See (Trans-Baikal) angewendet werden, die die letzten 50.000 Jahre umfassen. Dieser erste auf Ostrakoden basierende regionale Klima-Datensatz wird dazu beitragen, methodische Einschränkungen bei pollenbasierten Rekonstruktionen zu überwinden und bestehende Kontroversen bei der Quantifizierung saisonaler Klimaveränderungen zu lösen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen