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GRK 2833:  Zukunft in Ostasien: Visionen und Realisierungen auf nationaler, transregionaler und globaler Ebene

Fachliche Zuordnung Sozial- und Kulturanthropologie, Außereuropäische Kulturen, Judaistik und Religionswissenschaft
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 466884909
 
Das 20. Jahrhundert hindurch wichen ostasiatische Vorstellungen von Zukunft erheblich von denen des Westens ab. Diese Divergenzen lassen sich auf spezifische Ausprägungen und Wendepunkte des individuellen und kollektiven Selbstverständnisses, staatlicher Souveränität und wirtschaftlicher Entwicklungsdynamik zurückführen, die im Zusammenhang mit dem geistesgeschichtlichen Erbe Ostasiens und seinem Umbau durch den Kolonialismus, dem Entstehen von Nationalstaaten und damit verbundenen politischen Umbrüchen stehen. Seit dem Beginn der beschleunigten Globalisierung in den 1980er Jahren entwickeln sich einige Tendenzen aber parallel. So ist die Zukunft Deutschlands, Europas und der Welt schon heute nachhaltig durch die Interaktion mit Ostasien geprägt. Dies macht einen Forschungsschwerpunkt zu historischen und aktuellen Zukunftsprojektionen in Ostasien dringend erforderlich. Daher beabsichtigen Vertreterinnen und Vertreter der Ostasienwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen, im beantragten GRK gemeinsam wissenschaftlichen Nachwuchs auszubilden. Dabei bauen sie auf ihre Kooperationserfahrungen im Forschungsverbund Alliance for Research on East Asia (AREA) Ruhr auf. Das innovative Potential des Programms liegt in seinem interdisziplinären Analyserahmen. Dieser umfasst geisteswissenschaftliche (linguistische, philologische, religionswissenschaftliche, wirtschafts-, gesellschafts-, technik- und geistesgeschichtliche) und sozialwissenschaftliche (soziologische, ökonomische, politologische) Perspektiven. Mit Bezug auf die Ebenen der Erwartungs-, Gestaltungs-, Risiko- und Erhaltungszukunft werden Ansätze von Koselleck, Hölscher, Graf und Herzog im Hinblick auf Ostasien erweitert. Der Zeitrahmen erfasst die Periode 1850 bis zur Gegenwart, mit Rückgriffen auf die geistesgeschichtliche Tradition. Gegenstand der Betrachtung sind die Zukunftsprojektionen der ostasiatischen Staaten und Regionen (China, Japan, Korea und Taiwan) im Verhältnis zueinander, zu Europa und zur Welt. Die Dissertationen dieses GRKs sollen erforschen, wie diese Zukunftsvorstellungen entstanden, auf welchen Voraussetzungen sie beruhen, und wie sie sich in vier paradigmatischen Feldern entfalteten und entfalten: (1) Sprache, Religion, und Ideologie, (2) Individuum und Gesellschaft, (3) Ressourcen und Technologie und (4) Souveränität und Regierungsgewalt. Dies eröffnet ein neues Forschungsfeld in den Ostasienstudien, das bisher in makroregionaler Perspektive mit Fokus auf Moderne und Gegenwart noch nicht bearbeitet worden ist. Aufgrund der ausgezeichneten akademischen Netzwerke unserer Gruppe in Ostasien werden die Studierenden ihre Forschung nicht nur über die Region, sondern vor allem auch im Dialog und in enger Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen sowie Studierenden in Ostasien durchführen. Dadurch wird unser Projekt den wissenschaftlichen Nachwuchs auf akademische und nicht-akademische Karrieren in Europa, Asien und darüber hinaus vorbereiten.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Ruhr-Universität Bochum
Mitantragstellende Institution Universität Duisburg-Essen
 
 

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