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Die antike Stadtanlage von Athribis bei Sohag

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 467053756
 
Die Stadtanlage Athribis befindet sich gut 220 km nördlich von Luxor südwestlich des heutigen Sohag, der Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernorats. In altägyptischer Zeit war die Hauptstadt des 9. oberägyptischen Gaues das auf dem östlichen Nilufer gelegene Achmim; bei Athribis dürfte es sich um die nach Achmim zweitwichtigste Tempelanlage dieser Region gehandelt haben. Der dortige Tempel aus der späten Ptolemäer- und frühen Römerzeit nimmt mit rund einem Drittel Hektar weniger als 2% der gesamten archäologischen Fläche von rund 20 ha ein. In dem gerade abgeschlossenen DFG-Langzeitprojekt zur Tempelanlage von Athribis stand einzig die archäologische und philologische Dokumentation des dortigen Haupttempels im Vorder¬grund. In dem hier beantragten neuen Projekt geht es hingegen zum einen um den Tempel in einem viel umfassenderen Sinn. Gemeint ist der Tempel als Institution und Wirtschaftseinrichtung, in dessen Rahmen der steinerne Kultbau nur eines von mehreren Dutzenden Gebäuden ist. Eine Quelle von fundamentaler Bedeutung dafür ist das von Joachim Quack zu edierende Buch vom Tempel, das all diese für das Funktionieren eines Tempels unerläßlichen Einrichtungen minutiös auflistet. Das noch unausge¬grabene und nicht überbaute Gelände von Athribis bietet sich wie kaum eine andere Tempelanlage der griechisch-römischen Zeit an, diese philologischen Informationen mit den tatsäch¬lich vorhandenen archäologischen Hinterlassenschaften zu verknüpfen. Das würde es – erstmalig für eine der großen Tempelanlagen dieser Epoche – ermöglichen, einen Blick auf die Tempelanlage als Ganzes zu gewinnen. Die philologische Erschließung der Anlage war wichtig, aber die detaillierte, zeitraubende und deswegen als Langfristvorhaben vorgeschlagene archäologische Aufschlüsselung des gesamten Geländes ist es ebenfalls. Ein zweiter, ebenso wichtiger Schwerpunkt ist die Nachnutzung sowohl des Tempels wie der umliegenden Gebäude und die allmähliche Umwandlung der Sakrallandschaft in eine christliche Klosteranlage und später einen von Muslimen besiedelten Ort.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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