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Eine experimentelle Untersuchung von Maßnahmen zur Förderung der Adoption ökologischer Anbaumethoden in Indonesien

Fachliche Zuordnung Agrarökonomie, Agrarpolitik, Agrarsoziologie
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 467441310
 
Dieses Projekt nutzt ein experimentelles Design, um die längerfristigen Effekte von Trainingsmaßnahmen zu ökologischen Anbaumethoden in Indonesien zu evaluieren, einem Land, das einerseits mit einer massiven Bodenschädigung durch Überdüngung und intensive Nutzung chemischer Pestizide zu kämpfen hat, andererseits aber auch durch ein wachsendes politisches Interesse an nachhaltigem Anbau gekennzeichnet ist. Entsprechend wird dieser durch Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen gefördert.Dieses Projekt baut auf einem abgeschlossenen Forschungsprojekt auf, das die kurzfristigen Effekte eines Trainings zu ökologischen Anbaumethoden evaluierte. Es beinhaltete eine randomisierte kontrollierte Studie, im Zuge derer in den Jahren 2018 und 2019 bereits 1.200 Kleinbauern befragt wurden und die Hälfte zu einem Training zu ökologischen Anbaumethoden eingeladen wurde (eine dritte Welle ist für 2021 geplant). Im Rahmen des hier beantragten Projekts sollen diese 600 Bauern zu einem zweiten Training eingeladen werden, um das bereits erlernte Wissen zu vertiefen und sie zur weiteren Anwendung zu motivieren. Das Training wird durch digitale Bodentests ergänzt. Schließlich soll eine vierte Datenerhebungswelle durchgeführt werden. Damit wird ein einmaliger Datensatz im Bereich des ökologischen Landbaus geschaffen. Mit diesem Projekt soll folgender wissenschaftlicher Beitrag geleistet werden. Erstens unterscheiden in diesem Kontext nur sehr wenige Studien zwischen kurz- und längerfristigen Effekten, die meisten evaluieren nur einmalig und kurz nach der Informationsmaßnahme. Jedoch erfordert das Verständnis des tatsächlichen Effekts und dessen Nachhaltigkeit ein besseres Verständnis der längerfristigen Folgen. Zudem ist der Effekt wiederholter Informationsbereitstellung bisher kaum erforscht. In diesem Projekt soll explizit auf das längerfristige Adoptionsverhalten und wiederholte Trainingsmaßnahmen fokussiert werden. Zweitens ist der kausale Effekt von Maßnahmen, die einen Übergang von konventionellen zu ökologischen Anbaumethoden fördern sollen, bisher kaum erforscht, insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern. Die meisten Studien kontrollieren nicht für eine mögliche Selbstselektion in solche Maßnahmen und liefern daher keine kausalen Ergebnisse. Das randomisierte Design in diesem Projekt erlaubt hingegen die Identifizierung von kausalen Effekten, sowohl hinsichtlich der Adoption selbst als auch hinsichtlich der resultierenden Wohlfahrtseffekte. Drittens leistet das Projekt einen Beitrag zur stetig wachsenden Literatur, die das Potenzial kostengünstiger digitaler Technologien untersucht, die Kleinbauern in Entwicklungs- und Schwellenländern individualisierte Informationen zur Verfügung stellen. Hierfür wird das Training mit Bodentests kombiniert, die durch eine kostengünstige App ermöglicht werden. Individualisierte Bodeninformationen könnten für nachhaltige Anbaumethoden besonders relevant sein, da diese typischerweise wissensintensiver sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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