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Einflussfaktoren von Gehirnveränderung bei chronischen Schmerzen

Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 467661385
 
Assoziationen von klinischen Parameter und Bildgebungsdaten ermöglichten in den letzten Jahren wertvolle Einblicke in die Neurobiologie des chronischen Schmerzes. So weisen Gehirne von Patienten mit chronischen Rückenschmerzen charakteristische Volumenminderungen der grauen Substanz des Gehirns im medialen Präfrontalkortex, dem Gyrus Cinguli, sowie der vorderen Inselregion auf. Allerdings sind die Ergebnisse bei verschiedenen Schmerzsyndromen noch sehr uneinheitlich, was zum großen Teil auf zu kleine Gruppengrößen in den einzelnen Studien zurückgeführt werden kann. Dabei können bei häufigen Schmerzerkrankungen auch Analysen aus populationsbasierten Studien herangezogen werden, die erforderliche Gruppenstärken zur Verfügung stellen können. Wir beabsichtigen, mit dem hier beantragten Vorhaben diese Lücke zu schließen, indem wir zwei große longitudinale populationsbasierte Kohorten der SHIP-Studie nutzen (Study of health in Pomerania). Zudem werden separat Analysen in longitudinal vorliegenden klinischen Datensätze durchgeführt. Hinsichtlich der MRT-Methodik ermöglichen die vorliegenden MRT-Daten die voxelbasierte Erfassung der grauen Substanz des Gehirns (GMV). Das umfassende Ziel dieses Vorhabens ist die Charakterisierung der Neurobiologie chronischen Schmerzes durch Nutzung vorhandener Informationen über verschiedene Schmerzsyndrome in zwei populationsbasierten Kohorten. Zudem ergänzen wir die hier gemachten Beobachtungen durch klinische Untersuchungen zu craniomandibulären Schmerzen (CMD) und dem komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS). Der Vorteil der populationsbasierten Kohortenstudien liegt in der umfassenden Datenerhebung; der Vorteil der Patientenuntersuchungen an den spezifischen Erhebungen. Beide Kohorten zeigen unterschiedliche Wiederholungen der standardisierten Erhebungen: die populationsbasierten Kohorten nach 5 Jahren und die klinischen Kohorten nach 6 Wochen. Dies ermöglicht unterschiedliche Untersuchungen von Biomarkern: für die populationsbasierten Kohorten eine Vorhersage der Entwicklung chronischer Schmerzen; in den klinische Kohorten Biomarker für die Vorhersage zum Ansprechen der durchgeführten Therapien. Zusammengefasst bietet das hier beantragte Vorhaben mit den longitudinal vorliegenden Datensätzen eine einzigartige Möglichkeit, Biomarker für chronische Schmerzen zu identifizieren und anhand der unterschiedlichen Kohorten zu testen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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