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Der Einfluss von Studium und Stipendien im Ausland auf das entwicklungsbezogene Engagement zu Hause. Eine Fallstudie über DAAD- und Fulbright-Alumni aus dem Globalen Süden (Arbeitstitel)
Antragsteller
Professor Dr. Uwe Hunger; Dr. Sascha Krannich
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Politikwissenschaft
Politikwissenschaft
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 467838832
Ziel der Studie ist es, den Zusammenhang zwischen Migration, Bildung und Entwicklung zu untersuchen. Konkret geht es darum, wie ehemalige internationale Studierende (Alumni) sich für die Entwicklung in ihren Herkunftsländern engagieren und inwieweit Studium und Stipendien einen Einfluss darauf haben. Internationale Studierende werden als "ideale Migranten" wahrgenommen, die bereits gut ausgebildet und gut integriert sind, wenn sie nach dem Studium als hochqualifizierte Arbeitskräfte in den Arbeitsmarkt im Aufenthaltsland eintreten. Allerdings sind internationale Studierende auch für die Herkunftsländer weiterhin von Bedeutung, weil sie das im Ausland erworbene Wissen und Kapital nach der Rückkehr oder über transnationale Netzwerke aus dem Ausland in das Herkunftsland zurück transferieren können. Das kann entscheidend zur Entwicklung des Herkunftslandes beitragen. Deswegen wollen immer mehr Länder (Studien- wie auch Herkunftsländer) diese Entwicklungen durch die Vergabe von Stipendien an internationale Studierende aus dem Globalen Süden unterstützen. Bisher gibt es kaum signifikante Studien über den Zusammenhang zwischen Studium und Stipendien und dem späteren entwicklungsbezogenen Engagement der Alumni. In einem Vorgängerprojekt haben wir bereits Formen des entwicklungsbezogenen Engagements ehemaliger internationaler Studierender am Beispiel des Katholischen Akademischen Ausländerdienstes (KAAD) untersucht (Krannich/Hunger 2020). Die Ergebnisse sind jedoch nicht repräsentativ, weil der KAAD ein relativ kleines Stipendienprogramm in Deutschland ist, das weniger als 400 internationale Studierende pro Jahr fördert. Zudem müssen KAAD-Stipendiaten laut Vertrag nach dem Studium in ihr Herkunftsland zurückkehren. Deshalb befragten wir hauptsächlich zurückgekehrte Studierende und nur wenige, die in Deutschland geblieben sind. Die Forschungsergebnisse deuteten aber an, dass es einen Zusammenhang zwischen Stipendienprogrammen und zukünftigen Entwicklungsengagement von Alumni gibt. Jedoch bedarf es mehr empirischer Untersuchungen, sowohl über diejenigen, die in das Herkunftsland zurückgekehrt sind als auch die, die im Studienland geblieben sind. In dem eingereichten Projekt wird der Zusammenhang zwischen Studium, Stipendien und entwicklungsbezogenen Tätigkeiten von internationalen Alumni aus dem Globalen Süden – insbesondere aus Ghana, Indonesien und Kolumbien – an den Beispielen des DAAD in Deutschland und Fulbright in den USA untersucht (die größten Stipendienprogramme in den beiden Ländern).
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen