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Untersuchungen zur Rolle der Immunantwort beim Schutz vor Enterococcus-cecorum-Infektionen bei Hühnern

Antragsteller Dr. Arne Jung
Fachliche Zuordnung Tiermedizin
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 467965937
 
Die Enterococcus cecorum (EC)-Infektion beim Geflügel kann als New Emerging Disease angesehen werden. Seit ca. 15 Jahren treten Krankheitsausbrüche mit teilweise massiven Verlusten bei Masthühnern auf, bei denen EC mittlerweile zu den wichtigsten bakteriellen Erregern gehört. EC verursacht dabei hauptsächlich Entzündungen des Skelettsystems. Die Erkrankung hat eine große Bedeutung für Tiergesundheit und Tierwohl und auch gesellschaftliche Relevanz, da ein nicht unerheblicher Teil des Antibiotikaeinsatzes bei Masthühnern auf EC-Infektionen zurückzuführen ist. Trotz dieser Bedeutung ist im Vergleich zu anderen bakteriellen Erregern des Geflügels immer noch relativ wenig über EC bekannt.In diesem Forschungsprojekt sollen erstmals systematische Untersuchungen über die Entwicklung und Rolle der Immunantwort bei EC-Infektionen von Hühnern der Mast- und Legerichtung durchgeführt werden. Bisher ist nicht bekannt, in welcher Weise unspezifische und spezifischen Immunabwehr auf eine Infektion reagieren.Im ersten Projektteil soll ein indirekter ELISA zum Antikörpernachweis etabliert und validiert werden, da bisher kein kommerzielles Nachweissystem für Antikörper zur Verfügung steht. Weiterhin wird mittels Vakzination von SPF-Hühnern ein Hyperimmunserum hergestellt. Danach wird das Serum in einem Tierversuch Masthühnern verabreicht und mit Hilfe einer experimentellen EC-Infektion überprüft, ob dadurch einen Schutz gegenüber der Infektion vermitteln kann. Im gleichen Tierversuch wird die Immunantwort nach EC-Infektion untersucht. Dabei werden Antikörper mit dem ELISA und verschiedene Immunzellpopulation im Blut (Monozyten, Granulozyten, CD4+-, CD8+-Lymphozyten, Thrombozyten) mit einem Durchflusszytometer detektiert. Außerdem soll ein Nachweis der Zytokinen der Th1-Anwort (IFN-γ), der Th2-Antwort (IL-4 und IL-13), pro-inflammatorisches IL-6 und IL-8 sowie anti-inflammatorisches IL-10 im Blut und in der Milz mittels Realtime-qPCR erfolgen. Ein Infektionsmodell in Masthühnern wurde bereits etabliert und steht zur Verfügung. Im zweiten Projektteil soll untersuchte werden, welche Folgen eine EC-Infektion von Legetyp-Tieren hat, und wie sich deren Immunantwort von Masthühnern unterscheidet. Interessanterweise sind Erkrankungen durch EC bei Hühnern vom Legetyp bisher unbekannt. Hieraus ergibt sich die Frage, ob neben anatomischen Unterschieden auch die Immunantwort als Ursache für die geringe Empfänglichkeit eine Rolle spielt. Bisher stehen kaum Informationen über die Rolle der Immunantwort beim Schutz vor EC-Infektionen bei Hühnern zur Verfügung. Die in diesem Projekt zu erzielenden Ergebnisse legen die Grundlage, um in der Zukunft Impfstoffe gegen diesen Erreger entwickeln zu können. Mit Hilfe dieser Impfstoffe könnte eine Reduktion des Antibiotikaeinsatzes bei den betroffenen Tieren ermöglicht werden. Das Projekt wird weiterhin zu einem verbesserten Verständnis beitragen, warum Legetyp-Hühner von EC-Infektionen nicht betroffen sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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