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Ethische und medizintheoretische Herausforderungen für die individuelle Patientendienlichkeit der digitalen Medizin
Antragsteller
Privatdozent Dr. Marco Stier
Fachliche Zuordnung
Praktische Philosophie
Geschichte der Philosophie
Geschichte der Philosophie
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 467991668
Die medizinische Forschung und Versorgung der Zukunft werden sich durch den Einzug digitaler Technologien in weiten Teilen epochal verändern. Big-data-basierte Behandlungsfortschritte, zunehmend digitalisierte Kommunikationswege und die Möglichkeit, zeit- und raum-unabhängiger digitaler Patientenkontrolle werden zweifellos erheblichen Nutzen bringen, bergen aber auch Schadenspotenziale. Im Zentrum aller anstehenden normativen Überlegungen zum Gestaltungsbedarf der digitalisierten Medizin müssen als deren primäre Adressaten individuelle Patienten stehen. Individuelle Patientendienlichkeit umfasst einerseits einen höheren Verwirklichungsgrad der klassischen Goals of Medicine. Andererseits beinhaltet sie aber auch verschiedene Aspekte der Rolle des Patienten, seiner intra- und interpersonalen Beziehungen und seiner darauf beruhenden sozialen Einbettungen. Sie werden von entscheidender Wichtigkeit dafür sein, dass die Medizin der Zukunft gewinnbringend in Anspruch genommen werden kann. Das Projekt untersucht diesen Zusammenhang anhand von fünf Kern-Topoi der medizinethischen/-theoretischen Debatten. Dies sind (1) Entscheidungsautorität von Patienten, (2) Privatheit und Individualität, (3) Patientenseitiges Selbstverhältnis und Krankheitsverständnis, (4) Patienten-Arzt-Maschinen-Verhältnis sowie (5) Patientenseitiges Vertrauen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e)
Professorin Dr. Bettina Schöne-Seifert