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Brücken schlagen: Der Black Freedom Struggle aus deutscher und U.S.-amerikanischer Perspektive

Antragstellerin Dr. Nicole Hirschfelder, seit 8/2023
Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Evangelische Theologie
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 468043020
 
Das interdisziplinäre Netzwerk vereint deutsche und U.S. Wissenschaftler*innen aus der Amerikanistik, Geschichte und Theologie, die sich aus einer dezidiert transatlantischen Perspektive mit dem Black Freedom Struggle, d.h. der langen Bürgerrechtsbewegung, befassen. Damit will das Netzwerk nicht nur über den Atlantik Brücken schlagen, sondern auch zwischen den Disziplinen,Perspektiven und Epochen, von der Bürgerrechtsbewegung bis heute. Das Netzwerk verfolgt zwei Ziele: (1) es beleuchtet ausgewählte Aspekte der Geschichte und Geschichtsschreibung des Black Freedom Struggle. Dabei betrachten wir die Arbeit für die Befreiung der Schwarzen nicht nur als Protestbewegung, sondern konzipieren diese als eine fortwährende soziale Bewegung und siedeln sie an der Schnittstelle zwischen Geschichte, Kulturwissenschaften und Theologie an; (2) die fortwährende Relevanz des Black Freedom Struggle wird nicht nur in den USA, sondern insbesondere auch in Deutschland hervorgehoben. Ziel ist es, die historischen und aktuellen Diskurse und Bedeutungsebenen von ,Blackness‘ und ,Whiteness‘ aufzudecken. 14 Mitglieder und 5 Gast-Expert*innen konzentrieren sich für 2,5 Jahre auf die drei Schlüsselaspekte Mobilitäten, Agencies und Repräsentationen. Auf ihnen basieren unsere drei Workshops, die sich mit der Rolle Deutschlands im Black Atlantic, den Führungsstrukturen und der Rolle der Black Church in der Black Lives Matter Bewegung, sowie neuen Impulsen einer transatlantischen und diversen Erinnerungskultur des Black Freedom Struggle beschäftigen. Eine darauf aufbauende, internationale Konferenz soll die transatlantischen Brücken testen und den Dialog durch externe WissenschaftlerInnen öffnen. Das Andauern weißer Vorherrschaft und (unmarkierten) Weiß-Seins macht den Freiheitskampf der Schwarzen bis heute notwendig. Die kritische (Selbst-)Reflexion der Mitglieder sowie die Vielfalt der Themen tragen dabei zu einer weniger diskriminierenden wissenschaftlichen Praxis bei. Das Netzwerk legt auch besonderes Augenmerk auf Rassismus-relevante Themen in Deutschland und diskutiert die Implikationen der Wahrnehmung und Repräsentation von Deutschland als weiß, unberührt von Blackness, Kolonialismus und Sklaverei, kritisch. Diese multidimensionale Analyse setzt eine transnationale Perspektive voraus. Dennoch verwenden U.S. Wissenschaftler*innen tendenziell englischsprachige Quellen, die es nur schwer ermöglichen, über nationale und ethnische Grenzen hinauszublicken. Unser Netzwerk leistet daher nicht nur durch unsere Sprachkenntnisse und Forschungsergebnisse, sondern auch durch die Diversifizierung der Debatte jenseits des U.S. Kontextes einen innovativen und wichtigen Beitrag. Die Netzwerkmitglieder übernehmen somit eine Doppelrolle beim Brückenschlag über den Atlantik: sie fungieren als Vermittler*innen wissenschaftlicher Diskussionen und bringen zudem ihre jeweilige Perspektive ein, wodurch das Netzwerk keiner homogenen Erzählung Vorschub leistet.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Ehemalige Antragstellerin Dr. Jana Weiß, Ph.D., von 10/2021 bis 7/2023
 
 

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