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Interreligiöse Kommunikation in und zwischen lateinisch-christlicher und arabisch-islamischer Sphäre: Makro-Theorien und Mikro-Konstellationen

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 468400917
 
Das Projekt befasst sich mit interreligiösen Kommunikationsprozessen in und zwischen mittelalterlicher lateinisch-christlicher und arabisch-islamischer Sphäre.Die Forschung der letzten dreißig Jahren hat unser Verständnis für jüdisch-christlich-muslimische Beziehungen im Mittelmeerraum maßgeblich erweitert. Dabei hat sie politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Interaktionsfelder sowie Phänomene gegenseitiger Wahrnehmung, Transgression und Hybridität analysiert, ferner in den Konzepten „dhimmitude“, „convivencia“ und „conveniencia“ systemische Modelle interreligiöser Interaktion vorgeschlagen. Im Rahmen der Beschreibung verschiedener Milieus und Muster jüdisch-christlich-muslimischer Kommunikation wurden zudem zahlreiche, voneinander unabhängige Hypothesen formuliert. Angesichts der großen Bandbreite in den Quellen dokumentierter interreligiöser Kommunikationsprozesse harren diese Modelle und Hypothesen allerdings einer kritischen Überprüfung hinsichtlich ihrer Komplementarität, Widersprüche und Plausibilität.Unser Projekt betrachtet die Varianten interreligiöser Kommunikation aus einer makro- und aus mehreren mikrohistorischen Perspektiven. Auf makrohistorischer Ebene sammelt, konfrontiert und systematisiert es wissenschaftliche Hypothesen zur interreligiösen Kommunikation. Auf mikrohistorischer Ebene dienen drei Quellencorpora der Überprüfung des theoretischen Forschungsrahmens: a) Ein Unterprojekt beleuchtet die historiographische Dokumentation christlich-muslimischer Unterhaltungen; b) ein weiteres Unterprojekt beschäftigt sich mit christlich-muslimischer Korrespondenz; d) das dritte Unterprojekt betrachtet Rechtsquellen zu Juden, die ihre Rechtskonflikte und Klagen vor muslimisch oder christlich dominierten Gerichten verhandelten. Obwohl diese drei Corpora nicht alle Facetten interreligiöser Kommunikation in und zwischen lateinisch-christlicher und arabisch-islamischer Sphäre abdecken, erlauben sie dennoch eine kritische Überprüfung vorhandener Modelle und Hypothesen zu jüdisch-christlich-muslimischer Kommunikation im Mittelalter.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien
Kooperationspartnerin Dr. Theresa Jäckh
 
 

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