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Glaubenszustände von Risikogruppen in COVID-19-Zeiten in Lateinamerika: eine soziolinguistische Untersuchung mit computergestützten Hilfsmitteln

Antragstellerinnen / Antragsteller Olga Kellert, Ph.D.; Professor Dr. Stavros Skopeteas
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Förderung Förderung von 2021 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 468416293
 
Indigene Völker gehören zu den besonders gefährdeten Gruppen in der COVID-19-Ära, die überproportional von Epidemien und anderen Krisen betroffen sind, wie die Vereinten Nationen verkünden. Fehlkommunikation und Mangel an Informationsmaterial in indigenen Sprachen stellen zurzeit eine große Bedrohung für die indigenen Völker wegen der damit verbundenen Risiken für eine größere Ansteckungsgefahr, die ohnehin schon mit allgemeinen Problemen im Zusammenhang mit der sozioökonomischen Marginalisierung und der damit einhergehenden Unzugänglichkeit von Gesundheitsdiensten (insbesondere in ländlichen Regionen und abgelegenen Gemeinden) zu kämpfen haben. Die Verbreitung zuverlässiger COVID-19-bezogener Informationen, die an den kulturellen und sprachlichen Hintergrund der indigenen Völker angepasst sind, ist in der aktuellen Krise eine wichtige Priorität.Das Hauptziel des vorliegenden Projektvorschlags ist es, herauszufinden, in welchem Zusammenhang die Verbreitung relevanter Informationen über COVID-19, die von öffentlichkeitswirksamen Nachrichtenagenturen verbreitet werden (nachfolgend das Referenzkorpus) und Faktoren wie der sprachliche und kulturelle Hintergrund indigener Völker aus Lateinamerika stehen. Dieses Ziel beinhaltet die Entwicklung interdisziplinärer Methoden (einschließlich soziolinguistischer und computerlinguistischer Methoden) zur Bewertung dessen, inwieweit Glaubenszustände von indigenen Völkern das Referenzkorpus widerspiegeln. Besonderes Augenmerk wird auf die Ergänzung von fragebogenbasierten Datenerhebungen mit Hilfe klassischer Erhebungsmethoden (z.B. freies Interview) gelegt, die besonders wichtig sind, um auch Personen einzubeziehen, die an moderne Erhebungsmethoden wie kontrollierte Online Fragestellungen weniger gewohnt sind. Um das Hauptziel des Projektantrags zu erreichen, haben wir eine interdisziplinäre Gruppe von Experten gebildet, die bereits in verschiedenen verwandten Projekten zusammenarbeiten. Die Gruppe vereint Fachwissen in Sprachanalyse und Soziolinguistik, sozialer und medizinischer Anthropologie, Computermethoden in Sozialwissenschaften und Soziolinguistik, statistischer Modellierung, Bilingualismusforschung in Lateinamerika und der Sprachforschung indigener Sprachen in Lateinamerika, insbesondere in Ecuador, Peru und Yucatán.Basierend auf den Ergebnissen dieser Studie beabsichtigen die Projektpartner, einen größeren Antrag mit dem Beitrag von Experten aus weiteren Regionen zur Untersuchung der Rolle indigener Sprachen und Kulturen bei der Verbreitung von Informationen mit gesellschaftlicher Relevanz zu stellen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Ecuador, Mexiko, Österreich, Peru
 
 

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