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FAIR Epigraphy

Fachliche Zuordnung Alte Geschichte
Griechische und Lateinische Philologie
Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 468455971
 
Die Integration der Digital Humanities in die Alte Geschichte hat editorische und analytische epigraphische Projekte hervorgebracht, die z. B. auf Amphorenstempeln zur Verwaltung des Warentransfers und Qualitätskontrolle des Inhalts, auf religiös motivierten Inschriften in Heiligtümern, auf griechisch-römischen Grabinschriften oder auch auf pornographischen Graffiti in Pompeji beruhen. Die Mengen an digitalen epigraphischen Datensätzen und deren Verarbeitung haben die Anwendung neuer Methoden wie beispielsweise Maschinellen Lernen eröffnet. Die Arbeit mit digitalen Methoden und der Einsatz von digitalen Werkzeugen hat kreative Ansätze und innovative, ungewöhnliche Perspektiven und Interpretationen griechischer und römischer Geschichte, Wirtschaft und Kultur ermöglicht. Es existieren einige große (100.000+ Texte) und viele kleine epigraphische Datenbanken. Die Entwicklung des EpiDoc TEI/XML-Standards Anfang der 2000er Jahre hat dieses Arbeiten beschleunigt und erste internationale Kooperationen angeregt, um die vielen hervorragenden Datenbanken zu vernetzen und Mindeststandards zu entwickeln. In den 2010er Jahren hat das Europeana geförderte EAGLE-Projekt dies in Angriff genommen und Abfragen in verschiedenen Datenbanken mittels Trismegistos-ID über ein Portal ermöglicht. Das EAGLE Projekt hat aber auch gezeigt, dass Interoperabilität umzusetzen einen anderen Ansatz erfordert als den, der vor gut 10 Jahren zur Verfügung stand. Heute ist der Wunsch nach FAIR (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable) Daten grundlegend für vernetzte Forschung zur Antiken Welt. Durch persönliche ‚Vernetzung‘ und die Anwendung von Linked Open Data und neuer Schnittstellentechnologie wird FAIR Epigraphy in der Lage sein, die Tools zu entwickeln und die Gemeinschaft zusammenzubringen, die nötig sind, um epigraphische Forschung im digitalen Zeitalter zu verändern. Unser kollaborativer Ansatz wird innovative Forschung nicht nur über epigraphische Daten, sondern auch darüber hinaus (wie bspw. zu archäologischen Daten) ermöglichen. Unser Ziel ist, dass alle epigraphischen Daten zunehmend FAIR werden. Daher wollen wir (1) Standards (Vokabulare, Ontologie) konsolidieren; (2) Implementierungswerkzeuge entwickeln (Vokabular-, Ontologie-Hosting und -Publikation); (3) die verlinkten Open Data, die einzelne Projekte veröffentlichen, zugänglich machen (RDF/XML-Datenpublikation). Das Team, das von einer engagierten Gemeinschaft von Historikern, Philologen und Archäologen getragen wird, wird Beratung und Training anbieten, um die Anpassung an die vereinbarten Standards durch ältere, aktuelle und zukünftige Projekte zu ermöglichen. Wir werden technische und praktische Unterstützung, Best-Practice-Netzwerke und Trainingsmaterialien bereitstellen. Wir werden das Forschungspotenzial epigraphischer, verknüpfter Daten und deren Integration in das Datennetz durch Publikationen und innovative Forschung zur griechischen und römischen Geschichte, Kultur und Wirtschaft veranschaulichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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