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AniVision: Animation in ephemeren Filmen aus Österreich, Ostdeutschland und Westdeutschland zwischen 1945 und 1989: Ein kombinierter Ansatz von Filmanalyse und Computer Vision

Antragsteller Dr. Erwin Feyersinger
Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 468856086
 
Animationen werden seit Beginn der Filmgeschichte vielfältig eingesetzt. Die Animationsforschung hat sich jedoch hauptsächlich auf dominante Formate wie animierte Spielfilme, Experimentalfilme, visuelle Effekte, animierte Fernsehserien und animierte Dokumentarfilme konzentriert, während viele andere Formate und Kontexte kaum oder nicht erforscht sind. Ein solcher marginalisierter Kontext der Animation ist ihr Einsatz in nicht-fiktionalen Filmen mit einem klaren praktischen Zweck, sogenannten ephemeren Filmen. Zu dieser Kategorie gehören unterschiedliche (Unter-)Genres wie Werbespots, Lehrfilme, sog. „social guidance films“, Industriefilme, Militärfilme, Public Service Announcements oder Wochenschauen.Das interdisziplinäre Projekt AniVision untersucht, welche spezifischen stilistischen Konfigurationen den Einsatz von Animation in ephemeren Filmen an unterschiedlichen Produktionsorten (Österreich, Westdeutschland, Ostdeutschland), im Verlauf der historischen Periode von 1945 bis 1989 (die Periode des kalten Krieges) und über verschiedene (Sub-)Genres hinweg charakterisieren. Die Eingrenzung auf drei deutschsprachige Länder während der Zeit des Kalten Krieges ermöglicht den Vergleich in Hinblick auf historische und politische Entwicklungen, Produktionskontexte und die Dominanz analoger Techniken.Wir verfolgen die Hypothese, dass ein interaktiver, automationsunterstützter Analyseansatz mit Hilfe von inhaltsbasierter Filmanalyse es ermöglicht, den Gebrauch von Animation in großen Korpora von ephemeren Filmen systematisch zu analysieren. Dazu bedarf es eines interdisziplinären Ansatzes: Animationswissenschaftler_innen definieren detaillierte filmanalytische und kunsthistorische Parameter von Animationsstilen. Informatiker_innen formalisieren und modellieren diese Parameter in innovativen automatischen inhaltsbasierten Retrieval-Algorithmen, die speziell auf ephemere Filme ausgerichtet sind und die automatische Erkennung und Charakterisierung von Animationsinhalten sowie die interaktive Korpusexploration und darauf aufbauende quantitative und qualitative Studien der Animationswissenschaftler_innen ermöglichen. Unser interaktiver Retrieval-Ansatz verzahnt beide Disziplinen eng miteinander und nutzt ihre gegenseitigen Stärken.Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Fachhochschule St. Pölten (FHSTP) und der Universität Tübingen (UT). Schlüsselforscher_innen an der FHSTP sind Franziska Bruckner (Projektleitung und PI) und Matthias Zeppelzauer, die reichhaltige interdisziplinäre Expertise in Animationsgeschichte, Visual Retrieval und (automatisierter) Filmanalyse einbringen. Zentraler Forscher an der UT ist Erwin Feyersinger, der über große Erfahrung in der Erforschung narrativer Strukturen und stilistischer Phänomene der Animation verfügt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Dr. Franziska Bruckner; Privatdozent Dr. Matthias Zeppelzauer
 
 

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