Detailseite
Projekt Druckansicht

German Sales – Primary Market: Galeriepublikationen im deutschsprachigen Raum 1871–1949

Antragsteller Dr. Jochen Apel, seit 10/2023; Dr. Thomas Köhler
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 469180107
 
Das Projekt strebt die möglichst lückenlose Ermittlung von Publikationen an, die Galerien für moderne Kunst im deutschsprachigen Raum zwischen 1871 und 1949 veröffentlicht haben. Diese Publikationen sollen im Volltext durchsuchbar digitalisiert und auf den Servern der UB Heidelberg nachhaltig und Open Access online bereitgestellt werden. Damit stehen sie der Wissenschaft in einer international etablierten Einrichtung zur Verfügung und sind nach besten Standards abrufbar. Mit der Einbindung in „arthistoricum.net“ und dort in das etablierte Portal „German Sales“ ist eine substanzielle Verbesserung der gegenwärtigen Informationsinfrastruktur zur Entwicklung der modernen Kunst beabsichtigt. Das Vorhaben erweitert bislang über „German Sales“ bereitgestellte Inhalte, indem es das Angebot am frühen Primärmarkt moderner Kunst für die Forschung erschließt. Insbesondere die für öffentliche Sammlungen verbindlich festgeschriebene Provenienzforschung zur Ermittlung von NS-Raubkunst setzt Wissen zu Kunstwerken voraus, die zwischen 1933 und 1945 im Handel waren. Um die Transaktionen im Anwendungsbereich der „Gemeinsamen Erklärung” verstehen und bewerten zu können, bedarf es aber auch Informationen zum Angebot vor 1933 und nach 1945. Für Werke der Klassischen Moderne ist die Erreichbarkeit entsprechender Quellen ein Desiderat. Die projektierte Ermittlung, Erfassung und digitale Bereitstellung von Galeriepublikationen reagiert darauf als Pilotprojekt, das sich erstmalig der Gesamtentwicklung des Handels mit moderner Kunst seit dem 19. Jahrhundert zuwendet. Daten der Firmen, die Herausgeber*innen der Publikationen waren, werden in das im Aufbau befindliche datenbankgestützte Informationssystem „German Sales Institutions – Auktionshäuser, Galerien, Antiquariate“ aufgenommen. Eine semantische, ontologiebasierte Erschließung ermöglicht nicht nur die Visualisierung der Netzwerke der Handelnden, sondern vor allem auch die für andere Projekte anschlussfähige Bereitstellung der Inhalte als RDF-Triples im Sinne von Linked Open Data. Die Vernetzung mit Informationsplattformen wie der Datenbank „Proveana“ des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste soll zu einer synergetischen Verdichtung von Quellen und projektgebundenen Forschungsergebnissen führen. Die Verbindung zum Feld der jungen digitalen Provenienzforschung wird ausdrücklich angestrebt.Bei fünf Kooperationspartnern – Kunstbibliothek Berlin, Bibliothek der Kunsthalle Hamburg, Kunst- und Museumsbibliothek Köln, Deutsches Literaturarchiv Marbach, Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München – vorab lokalisierte Publikationen sollen digitalisiert, mit Firmendaten ihrer Herausgeber*innen verlinkt und online gestellt werden. Berliner Firmen werden exemplarisch vertieft erschlossen. Ein Folgeantrag soll die Digitalisierung weiterer ermittelter Publikationen, die vertiefte Erschließung ihrer Herausgeber*innen sowie ggf. eine Tiefenerschließung der Publikationen im Hinblick auf handschriftliche Annotationen ermöglichen.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Ehemaliger Antragsteller Dr. Veit Probst, bis 10/2023
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung