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GRK 2844:  Inszenierung religiöser Atmosphäre in antiken Kulturen

Fachliche Zuordnung Alte Kulturen
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 469367810
 
Das GRK setzt sich zum Ziel, die Inszenierung religiöser Atmosphäre in antiken Kulturen interdisziplinär, multimethodisch und vor allem in enger Zusammenarbeit von angehenden, jüngeren und arrivierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu untersuchen. Mit diesem Thema nimmt das GRK die in der Erforschung von antiken Kulturen in den letzten Jahren erfolgte deutliche Hinwendung zur Untersuchung von Sinneseindrücken und Emotionen auf und entwickelt sie methodisch weiter. Ausgehend von der für den Zusammenschluss der antragstellenden Fächer charakteristischen geographischen Breite und historischen Tiefe wird eine konsequente Zusammenschau von materiellen und textlichen Hinterlassenschaften verfolgt. Hierfür wurden drei Forschungsfelder definiert: a) Räume, b) Handlungen und c) Eindrücke, die die materielle, soziokulturelle und psychologische Dimension des Themas abbilden. Die drei Forschungsfelder sollen im Hinblick auf vier leitende Forschungsfragen untersucht werden: 1) Wie wird „Göttlichkeit“ erfahrbar gemacht, 2) wie werden Autorität und Glaubwürdigkeit erzeugt, 3) wie wird Gruppenidentität gestärkt und 4) wie werden Hierarchien und Machtstrukturen vermittelt? Die mit Bedacht breit angelegten kultur-, sprach-, literatur-, natur- und religionswissenschaftlichen, theologischen, historischen, rechtshistorischen und archäologischen Untersuchungen tragen zu einem umfassenden Bild der Inszenierung religiöser Atmosphäre bei und dienen gegenseitig als Folie, um Brüche und Fehlstellen, aber auch Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale in den verschiedenen Kulturen zu erkennen. Die Kollegiatinnen und Kollegiaten des GRKs werden in aktuelle Theorien und Methoden eingeführt und analysieren textliche wie materielle Medien und Hinterlassenschaften unter gemeinsamen wie individuellen Fragestellungen. Sie entwickeln anhand eines innovativen übergeordneten Themas und unter interdisziplinärem Blickwinkel ihre kulturspezifischen Dissertationsvorhaben. Die gemeinsamen Forschungsfelder und -fragen stellen sicher, dass die frei wählbaren Dissertationsthemen interdisziplinär anschlussfähig und methodisch präzise sein werden, um das Graduiertenkolleg wissenschaftlich besonders ergiebig zu machen. Das Qualifizierungskonzept kann durch die an der Philipps-Universität ansässigen Graduierteneinrichtung Marburg University Research Academy, das Hochschuldidaktische Netzwerk Mittelhessen sowie das Marburger Centrum Antike Welt auf gewachsene Strukturen zurückgreifen, die jedoch bislang kein strukturiertes Promotionsprogramm im Bereich der Altertumswissenschaften aufweisen. Die engen Betreuungsstrukturen und die gleichzeitige kreative Freiheit begünstigen den zügigen und erfolgreichen Abschluss der Promotion, und die Retreats, Workshops und Sitzungen fördern die Netzwerkbildung mit nationalen und internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Philipps-Universität Marburg
 
 

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