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Ein europäischer Quantensprung? Die Geschichte der EG/EU Umweltpolitik, 1980-2000

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 469529769
 
"A European Leap? The History of EC/EU Environmental Policy, 1980-2000" (ELEMENT) untersucht den Bedeutungsgewinn der EU und ihrer Vorläuferorganisationen in der Umweltpolitik. Heute wird häufig argumentiert, dass die Kompetenzen der EU in dem Bereich nicht nur diejenigen ihrer Mitgliedstaaten übertreffen, sondern dass die EU auch die globale regulatorische Führungsmacht im Umweltbereich geworden sei. Erstmals soll hier nach dem genauen Ausmaß und den Gründen für den unbestreitbaren Bedeutungsgewinn der EU gefragt werden, der vor allem in die Phase von 1980 bis 2000 fällt.Mit dieser übergreifenden Frage zielt ELEMENT darauf, die Gräben zwischen drei Forschungsfeldern zu überwinden: der Integrationsgeschichte, der Umweltgeschichte und der sozialwissenschaftlichen Forschung zum Thema. Bislang gab es kaum Austausch zwischen diesen verschiedenen Feldern, besonders wenig für die hier untersuchte Frage. Durch multinationale Forschung in Archiven, Interviews und weitere Quellen möchte ELEMENT diese Forschungslücke schließen. ELEMENT erklärt, warum, wie und bis zu welchem Grad die EG/EU umweltpolitisch an Bedeutung gewann, und welche Folgen dies hatte.Hierzu werden drei eng miteinander verbundene Fragen untersucht: 1. Warum und wie wurde die EG/EU damals in dem Bereich wichtiger als die Politik ihrer Mitgliedstaaten? 2. Inwiefern änderten sich im Zeitraum Governance-Ansätze, etwa im Sinne einer neoliberalen Neuausrichtung? 3. Gelang es der EG/EU tatsächlich, eine regulatorische Führungsrolle im Verhältnis zu anderen internationalen Organisationen sowie global einzunehmen? Statt eines triumphalistischen Ansatzes wird ELEMENT die Hindernisse nachhaltiger Umweltmaßnahmen angemessen berücksichtigen. Ein deutsch-französisches Team mit sieben Personen widmet sich diesem Vorhaben. Beide PIs sind ausgewiesene Experten der EU-Geschichte und in internationaler Kooperation erfahren. Aufgrund der unterschiedlichen Finanzierungslogiken wird das Team auf französischer Seite durch einen weiteren erfahrenen Kollegen unterstützt. Das Schwergewicht der Forschung wird von vier Promovierenden getragen. Hinzu kommt ein interdisziplinärer Beirat, der sich aus Expert*innen der europäischen Umweltpolitik(Geschichte) mit komplementären Kompetenzen zu denen der PIs zusammensetzt. Der deutsch-französische Mehrwert liegt darin, dass die oben erwähnten Gräben zwischen drei bislang voneinander getrennten Literaturen überbrückt werden. Deutsch und französisch sind außerdem zentrale Quellensprachen für das Projekt. Darüber hinaus spielen Deutschland und Frankreich für den Gegenstand eine wichtige Rolle, und zugleich kann ELEMENT als Basis für eine weitere Internationalisierung der Wissenschaft durch den Einbezug dritter Länder dienen.Insgesamt zielt ELEMENT darauf, für eines der drängendsten Themen unserer Zeit neues Wissen zu generieren sowie den internationalen, interdisziplinären Dialog in einem Bereich voranzutreiben, in dem er bislang erstaunlich nachrangig geblieben ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
Kooperationspartner Professor Dr. Laurent Warlouzet
 
 

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