Detailseite
Verbessertes Prozessverständnis und Quantifikation von Lachgasflüssen in einer typischen deutschen Fruchtfolge
Antragstellerin
Professorin Ana Meijide, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Bodenwissenschaften
Pflanzenbau, Pflanzenernährung, Agrartechnik
Pflanzenbau, Pflanzenernährung, Agrartechnik
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 469661755
Lachgas (N2O) ist ein starkes Treibhausgas (THG). Die Landwirtschaft verursacht in Deutschland 7,4% der THG-Emissionen, wovon 40,2% auf N2O Emissionen aus Böden zurückgehen. Das Verständnis der Mechanismen, die für diese Emissionen verantwortlich sind, und die Quantifizierung der N2O-Flüsse sind entscheidend für die Entwicklung effektiver und gezielter Minderungsstrategien. Das Hauptziel dieses Projektes ist die Verbesserung des mechanistischen Verständnisses von N2O-Flüssen eines landwirtschaftlichen Bodens unter einer für Deutschland typischen Fruchtfolge (Weizen, Zuckerrübe, Gerste) unter praxisüblicher landwirtschaftlicher Bewirtschaftung. Wir postulieren, dass ein multidisziplinärer Ansatz, der hochauflösende Messungen von N2O-Flüssen, N2O-Isotopenstudien und metagenomische Analysen kombiniert, ein umfassendes Verständnis der Mechanismen ermöglicht, die zu Produktion und Verbrauch von N2O im Boden führen. Konkret werden wir die zeitliche und räumliche Variabilität der N2O-Flüsse untersuchen (Arbeitspaket - AP1), die wichtigsten Einflussfaktoren identifizieren (Klima, Boden, Bewirtschaftung; AP2) und die für N2O-Flüsse verantwortlichen Mechanismen untersuchen (AP3). N2O-Flüsse werden dabei kontinuierlich (zwei Jahre lang) mit der Eddy-Kovarianz-Methode gemessen (30 Minuten Messintervall) um die zeitliche Variabilität der N2O-Flüsse abzubilden. Parallel dazu werden die N2O-Flüsse mit geschlossenen Kammersystemen gemessen. Diese Messungen dienen als Referenz und erlauben die Bewertung der räumlichen Variabilität der N2O-Flüsse (AP1). Um die wichtigsten Einflussfaktoren auf N2O-Flüsse zu identifizieren, werden weiterhin die Beziehungen zu möglichen THG-wirksamen Faktoren untersucht (AP2). Um die Mechanismen von N2O-Emissionen genauer zu untersuchen, werden wir Isotopensignaturen des emittierten N2O analysieren und metagenomische Studien durchführen, um die Häufigkeit der Gene zu bestimmen, die an N2O-Produktion bzw. Verbrauch im Boden beteiligt sind (AP3). Mit den kombinierten Eddy-Kovarianz- und Kammermessungen, der Identifikation der Treiber für N2O-Emissionen und der kombinierten Analyse von Isotopensignaturen mit an N2O-Produktion und Verbrauch beteiligten Genen wird ein einzigartiger, multidisziplinärer Datensatz für die untersuchte Fruchtfolge produziert. Dieser wird entscheidend dazu beitragen, das mechanistische Verständnis von N2O-Flüssen aus landwirtschaftlichen Böden zu vertiefen, deren zeitliche und räumliche Variabilität zu verstehen und N2O-Flüsse künftig präziser quantifizieren zu können. Die gewonnenen Daten sind für die Entwicklung und das Testen prozessbasierter Modelle bestens geeignet und eröffnen neue Möglichkeiten zur Entwicklung von Strategien zur Minderung der landwirtschaftlichen THG-Emissionen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen