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RESPONDER AI – Zuverlässiger Ausschluss residuellen Tumors nach neoadjuvanter Systemtherapie bei Frauen mit Brustkrebs mittels intelligenter vakuum-assistierter Biopsie
Antragsteller
Professor Dr. Jörg Heil
Fachliche Zuordnung
Gynäkologie und Geburtshilfe
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 469936508
In den letzten Jahren haben neoadjuvante Systemtherapien an klinischer Relevanz gewonnen und werden heute für Frauen mit triple-negativem, HER2-positivem oder (hochproliferativem) Luminal-B-Mammakarzinom empfohlen. Der zunehmende Einsatz der neoadjuvante Systemtherapien (NAST) und die verbesserte Wirksamkeit der Behandlungsschemata haben zu einer steigenden Anzahl von Patienten ohne nachweisbaren residuellen Tumor bei der Operation geführt (pathologische Komplettremission, pCR, ypT0 und ypN0). Für diese Patientinnen mit exzellentem Ansprechen auf NAST könnte die Operation der Brust und Achselhöhle eine Überbehandlung sein: Der lokale Tumor wurden bereits durch die NAST eradiziert. Die brusterhaltende Operation mit Sentinel-Lymphknotenbiopsie (SLNB) ist der aktuelle Behandlungsstandard. Die Verwendung von NAST anstelle einer adjuvanten Behandlung hat mehr brusterhaltende Operationen anstelle einer Mastektomie bei gleichem Überleben ermöglicht. Obwohl die brusterhaltende Operation im Vergleich zu anderen onkologischen Operationen ein Verfahren mit geringer Morbidität ist, verursacht es eine für die Patienten relevante Morbidität: (1) Etwa 30 % der Patienten, die sich einer brusterhaltenden Operation und SLNB unterziehen, berichten zwei Jahre nach der Operation über mäßige, anhaltende Schmerzen (2) die von Patienten berichtete Verringerung der Lebensqualität bis zu 8 Jahre nach der Operation ist bei Patienten, die sich einer brusterhaltenden Operation oder einer Mastektomie unterziehen, vergleichbar. Obwohl Frauen, bei denen Brustkrebs diagnostiziert wurde, ihre Diagnose mit größerer Wahrscheinlichkeit als je zuvor überleben, müssen sich viele mit den langfristigen Auswirkungen ihrer Behandlung auf die Lebensqualität auseinandersetzen. Angesichts steigender ypT0-Raten evaluiert die aktuelle Forschung alternative diagnostische Verfahren als die brusterhaltende Operation, um diese Patientinnen mit exzellentem Ansprechen auf NAST zu identifizieren, die ypT0 erreichen. Zu diesem Zweck hat unsere Forschungsgruppe eine sogenannte intelligente vakuum-assistierte Biopsie (VAB) entwickelt. Der Einsatz einer diagnostischen intelligenten VAB kann diesen Patientinnen in Zukunft möglicherweise diagnostische Achsel- und Brustoperationen ersparen. Wir schätzen, dass etwa 10 % aller Brustkrebspatientinnen in Zukunft von einer Operation verschont bleiben könnten. In dieser multizentrischen, prospektiven, konfirmatorischen Studie wollen wir nachweisen, dass eine intelligente VAB so genau ist wie eine Operation, um residuellen Tumor nach NAST zuverlässig auszuschließen. Wenn dieser Nachweis erbracht wird, könnte eine anschließende randomisierte kontrollierte Studie die langfristige onkologische Sicherheit des Verzichts auf Brust- und Achseloperationen für diese Patientinnen mit exzellentem Ansprechen Ansprecher auf NAST bewerten. Die aktuelle Studie könnte daher zu einer grundlegenden Änderung der klinischen Praxis für etwa 10 % aller Frauen mit Brustkrebs führen.
DFG-Verfahren
Klinische Studien
Mitverantwortlich
Dr. André Pfob