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Corona Gaps: Mathematische Kompetenzen von vulnerablen Lernenden vor und nach der Pandemie und resilienzunterstützende Praktiken von Lehrkräften

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2021 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 470032673
 
Das deutsche Schulsystem weist stärkere soziale Disparitäten bei den Mathematikleistungen auf als der OECD-Durchschnitt. Viele Fachleute vermuten, dass diese Disparitäten durch die pandemie-bedingten partiellen Schulschließungen zusätzlich verstärkt wurden, doch hat die Hypothese noch kaum empirische Fundierung. Ebenso wenig ist bekannt über diejenigen vulnerablen Lernenden, die Resilienz zeigen, und über geeignete Unterrichtspraktiken, die Resilienz unterstützen können. Im Projekt Corona Gaps soll die Hypothese der steigenden sozialen Disparitäten geprüft und empirisch fundiert werden, indem der Einfluss von Herkunftsfaktoren vor und nach der Pandemie verglichen wird (Forschungsfrage 1), die Relevanz der Home-Schooling-Bedingungen für die Vulnerabilität untersucht wird (FF2), Best-Practice-Klassen mit vielen resilienten Lernenden identifiziert (FF3) und resilienz-unterstützende Unterrichtspraktiken bei den Lehrkräften der Best-Practice-Klassen rekonstruiert werden (FF4).Das Projekt reanalysiert Daten aus bestehenden Leistungsstudien mit zwei Samples aus Klasse 5 (n = 2 x 500) und zwei Samples aus Klasse 7 (n = 2 x 1 200), vor und nach der Pandemie, mit vielen vulnerablen Lernenden aus sozial benachteiligten Lagen. Für FF1 und FF2 werden die zwei Doppelsamples in Mehrebenenmodellen verglichen bzgl. der Effekte der Herkunftsfaktoren (sozioökonomischer Status, Migrationshintergrund, Gender, und Sprachkompetenz) sowie der Home-Schooling-Bedingungen, auf die Mathematikleistung. FF3 wird längsschnittlich in einem Sample untersucht, das zusätzliche Einsichten erlaubt in die Leistungszuwächse oder -rückgänge während der Pandemie und die Lerngelegenheiten, die diese Leistungszuwächse ermöglichten oder behinderten. Mit Kovarianzanalysen mit Messwiederholung werden die Best-Practice-Klassen der 95 beteiligten Lehrkräfte identifiziert, so dass für FF4 aus den selbstberichteten Unterrichtspraktiken aus Fragebögen und Interviews die resilienz-unterstützenden Praktiken herausgearbeitet werden können.Die meisten Daten werden in Rahmen zweier anderer Projekte erhoben und eingegeben, nur zusätzliche Fragebögen zu Home-Schooling-Bedingungen und schulschließungs-spezifischen Unterrichtspraktiken sind für dieses Zusatzprojekt notwendig, gefolgt von intensiven Sekundäranalysen. Erwartete Erträge des Zusatzprojekts sind empirische Einsichten in die Hypothese der gestiegenen Disparitäten, die durch die spezifischen Tests fachdidaktisch substantiiert werden kann bzgl. unterschiedlicher mathematischer Teilkompetenzen und spezifischer Vulnerabilitätsfaktoren. Zudem liefert es handlungspraktisch hoch relevante Einsichten zur Resilienz und ihrer Förderbarkeit durch Lehrkräfte, so dass pandemiebedingte Herausforderungen nicht nur beschrieben werden, sondern auch Handlungswissen zu ihrer Überwindung generiert wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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