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Lehrkräfte und die Corona-Pandemie – Identifizierung individueller und schulischer Faktoren, die eine erfolgreiche berufliche Anpassung vorhersagen
Antragstellerinnen
Professorin Dr. Uta Klusmann; Professorin Dr. Mareike Kunter; Professorin Dr. Thamar Voss
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung von 2021 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 470251387
Lehrkräfte haben während der Corona-Pandemie eine besondere Verantwortung. Mit den Schulschließungen mussten sie sich abrupt auf noch nie dagewesene Formen des Fernunterrichts einstellen und ihre Schüler*innen beim Lernen in der häuslichen Umgebung unterstützen. Umfragen zeigen, dass Lehrkräften die Bewältigung dieser Herausforderungen sehr unterschiedlich gut gelang. Allerdings konzentrierten sich die bisherigen querschnittlichen Befragungen auf die Quantität des Lehrkräftehandelns, während über die Qualität der bereitgestellten Lerngelegenheiten wenig bekannt ist. Zudem gibt es bislang wenig Wissen darüber, welche Faktoren zur Erklärung der Unterschiede im Erleben und Verhalten der Lehrkräfte beitragen. Ziel der TeaCop-Studie ist es, erstens, anhand von Längsschnittdaten zu beschreiben, wie gut Lehrkräften die Bewältigung der pandemiebedingten Herausforderungen gelingt. Als Indikatoren werden sowohl das Wohlbefinden als auch die Qualität des Unterrichts der Lehrkräfte während der Pandemie berücksichtigt. Zweitens wird untersucht, welche individuellen und kontextbezogenen Faktoren Unterschiede in der Anpassung zwischen Lehrkräften erklären. Dabei greifen wir auf eine aktuelle DFG-geförderte Längsschnittstudie zurück (COACTIV-ExpeRt). In dieser wurden mehr als 800 (angehende) Mathematikehrkräfte während ihres Vorbereitungsdienstes und in der Berufseinstiegsphase (2007-2011) hinsichtlich ihrer professionellen Kompetenz, allgemeinen kognitiven Fähigkeiten, Persönlichkeit und ihres Wohlbefindens untersucht. Im Jahr 2019 wurden die Teilnehmer*innen erneut untersucht mit nunmehr rund 10 Jahren Unterrichtserfahrung. Die TeaCop-Studie ist für den Sommer/Herbst 2021 geplant. Sie umfasst eine kurze Online Lehrkraft- und Schulbefragung. Mit der (a) Lehrkraftbefragung wird die Qualität des unterrichtlichen Handelns während der Pandemie anhand der Selbsteinschätzung der Lehrkräfte und der Analyse von Unterrichtsmaterialien, die für das Lernen im häuslichen Umfeld verwendet wurden, erfasst. Wir orientieren uns an den in der Unterrichtsforschung etablierten Dimensionen der Unterrichtsqualität kognitive Aktivierung, konstruktive Unterstützung und Effizienz der Klassenführung. Zudem wird das berufliche Wohlbefinden der Lehrkräfte untersucht. Für die (b) Schulbefragung werden die Lehrkräfte gebeten, bis zu 10 Kolleg*innen zu rekrutieren, um Daten zu wichtigen Schulmerkmalen zu sammeln. Anhand der persönlichen und kontextbezogenen Informationen vor und während der Pandemiesituation ist es möglich, Veränderungen im beruflichen Erleben und Verhalten während der Pandemie zu beschreiben und persönliche und kontextbezogene Bedingungen für eine erfolgreiche Anpassung zu identifizieren. Die Studie kann somit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis leisten, wie Lehrkräfte die Herausforderungen einer Pandemie erfolgreich bewältigen können. Dies ist insbesondere wichtig, um der Gefahr einer Vergrößerung der Bildungsungerechtigkeit während einer Pandemie vorbeugen zu können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Professor Dirk Richter, Ph.D.