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Neuronale Merkmale des kontextuellen Gedächtnis bei Posttraumatischen Belastungsstörung

Antragsteller Dr. James Moran
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 470285225
 
Personen mit Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) weisen häufig Beeinträchtigungen in verschiedenen Gedächtnisbereichen auf. Dies beinhaltet die Fragmentierung und Übergeneralisierung von Inhalten des autobiografischen Gedächtnisses, sowie Beeinträchtigungen des Arbeitsgedächtnisses und Intrusionen. Es ist möglich, dass Störungen der Kontextverarbeitung von Gedächtnisinhalten diesen Beeinträchtigungen zugrunde liegen. Elektroenzephalografie (EEG) und Magnetoenzephalografie (MEG) Untersuchungen weisen auf eine Rolle neuronaler Oszillationen für die Gedächtnisbildung hin, insbesondere Theta-Oszillationen (4-7 Hz) und Gamma-Oszillationen (> 30 Hz) in frontalen und parietalen Hirnregionen. Gamma-Oszillationen werden mit der lokalen Verarbeitung von Gedächtnisinhalten assoziiert. Theta-Oszillationen stellen zeitliche Fenster dar, in denen Elemente von Gedächtnisinhalten aktiviert und verknüpft werden. In drei Experimenten, in denen wir Personen mit PTBS und demografisch übereinstimmende Kontrollpersonen vergleichen, werden wir gedächtnisbezogene Symptome der PTBS erforschen. Die Kontrollpersonen haben traumatische Lebensereignisse durchgemacht ohne PTBS Symptome entwickelt zu haben. Wir werden das Kontextgedächtnis mit dem EEG in einer Arbeitsgedächtnisaufgabe, in der die Reihenfolge der dargebotenen Reize wichtig ist, untersuchen; in einer Gedächtnisaufgabe, in der der emotionale Kontext eine Rolle spielt; und in einem Experiment, in dem Oszillationen mittels transcranial Alternating Current Stimulation (tACS) verändert werden um die Gedächtnisleistung zu verbessern. Wir werden individualisierte autobiografisch relevante und autobiobiografisch nicht-relevante negative und neutrale Reize präsentieren und Multivariate Pattern Analysis durchführen um neuronale Antworten auf intrusionsbezogene Reize zu untersuchen. Das Projekt wird neue Erkenntnisse über die neuronalen Grundlagen des Gedächtnisses bei Personen mit PTBS erbringen und unser Verständnis davon, welche Rolle neuronale Oszillationen für die Symptome der PTBS spielen, verbessern. Dies beinhaltet die Untersuchung von intra- und interregionaler Phasenkohärenz, oszillatorischer Power und Wechselwirkungen zwischen Theta- und Gamm-Oszillationen. In dem Projekt wird zudem untersucht, ob nicht-invasive tACS zu einer Verbesserung der Gedächtnisleistung bei Personen mit PTBS beitragen kann. Daraus würde sich eine theoretische Grundlage für die Optimierung nicht-invasiver Stimulationsverfahren zur Behandlung der PTBS ergeben. Das Projekt zielt darauf ab, vorhandenes Wissen über die neuronalen Grundlagen von Gedächtnisprozessen zur Überprüfung der Hypothese, dass von der Norm abweichende neuronale Oszillationen zu Symptomen der PTBS beitragen, anzuwenden. Es wird unser Verständnis gedächtnisbezogener Symptome der PTBS verbessern und kann den Nutzen nicht-invasiver Hirnstimulation zur Behandlung von Gedächtnisdefiziten bei Personen mit PTBS aufzeigen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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