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Kontrollmechanismen des transkriptionellen silencing während lytischer und latenter Cytomegalovirus-Infektion

Fachliche Zuordnung Virologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 443644894
 
Das humane Cytomegalovirus (HCMV), ein spezies-spezifisches Herpesvirus, etabliert in normalen Menschen eine lebenslange, subklinische Persistenz. Unreife oder Suppression des Immunsystems führen jedoch häufig zu reaktivierten, schweren Infektionsverläufen. Frühere Studien wiesen nach, dass zelluläre Faktoren, die Heterochromatin induzieren, ein transkriptionelles silencing sowohl während der lytischen Infektion als auch während der Latenz etablieren. Die genauen molekularen Mechanismen dieses silencing sind bislang nicht vollständig aufgeklärt. Wir konnten zeigen, dass eine Gruppe zellulärer Restriktionsfaktoren (PML, Sp100, DAXX, ATRX, SPOC1) unmittelbar nach Infektion mit viralen Genomen assoziiert und silencing induziert. Insbesondere wiesen wir vor kurzem nach, dass SPOC1 mit dem IE1/2-Promoter des HCMV interagiert und dies mit einem shutdown der viralen Genexpression korreliert. Da SPOC1 den Faktor KAP1 rekrutieren kann und wir darüber hinaus eine Assoziation mit dem Human Silencing Hub (HUSH) Komplex beobachteten, besteht ein wichtiges Ziel dieses Projekts darin die Rolle dieser Repressoren für das transkriptionelle silencing während sowohl lytischer Infektion als auch Latenz aufzuklären. Im zweiten Ziel möchten wir die Zugänglichkeit des viralen Chromatins sowie die Repressorbesetzung des viralen Genoms mit Hilfe neuer epigenetischer profiling-Methoden charakterisieren. Durch diese Analysen soll eine kausale Relation zwischen Repressorbesetzung und Chromatinmodifikation etabliert werden, die zum detaillierten Verständnis des Schaltvorgangs zwischen silencing und aktivierter Genexpression beitragen soll. Dies wird ergänzt werden durch Einzelzell RNA-Sequenzierungen, mit dem Ziel der Definition einer für silencing entscheidenden transkriptionellen Wirtszellsignatur, sowie durch live cell imaging, mit dem Ziel der Visualisierung der transkriptionellen Repression auf der Ebene einzelner viraler Genome. In Kollaboration mit anderen Projekten der Forschergruppe sollen in vergleichender Analyse gemeinsame Mechanismen erarbeitet werden, wie zelluläre Repressorkomplexe das Genexpressionsprofil unterschiedlicher DNA-Viren determinieren.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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