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Jahresaufgelöste Multi-Parameter Beurteilung der Klimavariabilität und der solaren Aktivität während des 8.2 ka BP Events

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 471100574
 
Vor 8.200 Jahren kam es zu einer abrupten Klimaschwankung mit globaler Auswirkung. Dieser „Klimarückfall“ ist auch als 8.2 ka BP Event bekannt. Was zu dieser Klimafluktuation geführt hatte ist nicht endgültig geklärt. Mehrere Ursachen könnten dabei eine Rolle gespielt haben. Bspw. ein plötzlicher, großer Süßwassereintrag in die Labradorsee, der die ozeanische Zirkulation durch Verringerung des Salzgehalts an der Meeresoberfläche veränderte und damit den Wärmetransport in den Norden abschwächte. Oder aber ein wesentlich länger anhaltender (~100 Jahre), kontinuierlicher Süßwassereintrag in den Nordatlantik. Andere Auslöser könnten ebenfalls eine bedeutende Rolle gespielt haben: Eine Verringerung der solaren Aktivität oder eine Variabilität des internen globalen Klimasystems. Auch eine Kombination mehrerer Ereignisse ist wahrscheinlich. Die Ursachen scheinen daher komplexer zu sein als bisher angenommen.In diesem Projekt wird die Klimavariabilität und die Sonnenaktivität mit annueller Auflösung vor und während des 8.2 ka BP Events für Zentraleuropa rekonstruiert. Dies wird erreicht, indem verschiedene Jahrring-Klimaproxys aus stabilen Isotopen (δ13C, δ18O, δD) verwendet werden, die sehr gut zur Untersuchung des Paläoklimas geeignet sind. Zusätzlich werden Radiokarbonmessungen (14C) durchgeführt, um die annuelle Sonnenaktivität zu modulieren und um den solaren Einfluss auf die Klimafluktuation besser verstehen zu können.MethodenZwischen 8600 und 7900 Jahren vor heute werden stabile Isotope (δ13C, δ18O, δD) und Radiokarbon (14C) an absolut datierten Eichen-Jahrringen mit annueller Auflösung gemessen. Um die Klimavariabilität anhand stabiler Isotopendaten zu rekonstruieren, werden etablierte Detrending-Techniken eingesetzt (z. B. Signal-free Regional Curve Standardization), um möglichst viele niederfrequente Schwankungen beizubehalten. Die annuelle Modulation der solaren Variabilität erfolgt mittels einem globalen Kohlenstoff-Box-Modells, das mit 14C-Daten gespeist wird. Zur Bewertung zeitlicher und räumlicher Frequenzen / Periodizitäten innerhalb der Proxy-Datensätze, sowie der Kohärenzen zwischen diesen, werden spektralanalytische Techniken eingesetzt (z.B. Wavelet-Transformation).Ziele des Projekts- Rekonstruieren der jährlichen Klimavariabilität mittels stabiler (δ13C, δ18O, δD) Isotope aus Eichen-Jahrringen im Zeitraum 8.6 bis 7.9 ka BP- Ermitteln des Beginns, der Dauer, des Endes und der zeitlichen Persistenz des 8.2 ka BP Events in Zentraleuropa unter Verwendung stabiler und radioaktiver (14C) Isotope- Untersuchen der Jahr-zu-Jahr Temperaturschwankungen innerhalb / außerhalb der Vegetationszeit- Modulieren der Sonnenaktivität vor und während des 8.2 ka BP Events anhand 14C-Messungen und deren Rolle bei der Klimafluktuation- Identifizieren solarer Strahlungsereignisse anhand 14C-Messungen und deren Rolle vor und während des 8.2 ka BP Events- Verbesserung des Kalibrationsdatensatzes IntCal durch Bereitstellung hochaufgelöster 14C-Daten
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Dr. Bernd Kromer
 
 

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