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Die Effekte von präfrontaler Neuromodulation auf stressinduziertes Grübeln bei Gesunden und Patienten mit Depression

Antragstellerinnen / Antragsteller Ann-Christine Ehlis, Ph.D.; Dr. David Rosenbaum
Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 471765152
 
Der Zusammenhang von Stress und der Majoren Depression (MDD) wurde bereits vor langer Zeit im Rahmen des Diathese-Stress-Modells postuliert. Neuere experimentelle wie auch naturalistische Studien erweitern die Sichtweise auf den Zusammenhang von Stress und Depression und deuten auf eine mediierende Rolle des kognitiven Prozesses des Grübelns hin. In unseren eigenen Studien konnten wir bisher sowohl in einer klinischen Analogstichprobe als auch in einer klinischen Stichprobe zeigen, dass stressinduziertes Grübeln durch eine Minderaktivierung in präfrontalen Arealen des Kortex mediiert ist. In diesen Studien verwendeten wir den Trier Sozialen Stresstest (TSST) um in einem naturalistischen Setting Stress zu induzieren, während die präfrontale Aktivierung mittels funktioneller Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS) erfasst wurde. Konsistent beobachteten wir in den klinischen Gruppen eine Zunahme des stressreaktiven Grübelns und eine Mediation dieses Effektes durch die Minderaktivierung des dorsolateralen präfrontalen Kortex (DLPFC) und des inferioren präfrontalen Gyrus (IFG). Das geplante Projekt schließt an diese Forschungsdaten an. In den geplanten Placebo-kontrollierten Studien soll der linke DLPFC mittels inhibitorischer und exzitatorischer Theta Burst Stimulation (cTBS/iTBS) in einer klinischen Analogstichprobe (Studie 1; n=44 habituell hoch grübelnde vs. n=44 habituell niedrig grübelnde Proband*innen) sowie einer klinischen Stichprobe (Studie 2; n=44 Patient*innen mit MDD vs. 44 gesunde Kontrollproband*innen) untersucht werden. Die Untersuchung einer klinischen Analogstichprobe vor der tatsächlich klinischen Stichprobe erlaubt den Ausschluss bestimmter konfundierender Variablen (z.B. Medikation) sowie die Erfassung der Neigung zum depressiven Grübeln über ein großes Kontinuum hinweg. In beiden Studien werden die Teilnehmer*innen entweder zu einer inhibierenden oder exzitatorischen TBS randomisiert bevor der TSST durchgeführt wird. In jedem Randomisierungsarm wird der TSST zweimal an getrennten Tagen mit ca. 4 bis 5 Wochen Abstand durchgeführt werden: Einmal mit einer aktiven TBS, einmal mit einer Placebo-Stimulation, wobei die Reihenfolge der Stimulation zwischen den Probanden randomisiert, aber ausbalanciert wird. Die folgenden Hypothesen sollen untersucht werden: (1) Modulieren die TBS Stimulationsprotokolle über dem linken DLPFC die Anstiege im stressreaktiven Grübeln in der klinischen Analogstichprobe sowie den Patient*innen im Vergleich zu den Kontrollgruppen? (2) Sind diese Effekte abhängig von den individuellen Ausprägungen in der Neigung zu Grübelverhalten? Die geplanten Studien liefern Informationen zu neurowissenschaftlichen Modellen zum Zusammenhang von Stress, Grübeln und Depression. Neben den grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnissen wird das Projekt wichtige Informationen zur Übertragung von TBS-Protokollen in die klinische Praxis liefern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Belgien
 
 

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