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Gesundes Altern: Die Implikationen von Gesundheitsverbesserungen für die Wirtschaftsleistung in alternden Gesellschaften

Antragsteller Dr. Rainer Kotschy
Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2021 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 471897412
 
Das 21. Jahrhundert wird geprägt sein von einer alternden Gesellschaft. Dank medizinischen Fortschritts und besseren Lebensbedingungen werden viele Menschen länger leben als ihre Eltern. Im Zuge der gesellschaftlichen Alterung wird der Bevölkerungsanteil älterer Menschen zunehmen.Es ist zu erwarten, dass dieser demografische Wandel die wirtschaftliche Entwicklung erheblich beeinflussen wird. In der Vergangenheit eröffnete der demografische Wandel die Möglichkeit schnellen Wachstums durch eine steigende Erwerbsbevölkerung, hohe Bildungsinvestitionen und hohe Ersparnisse. Für die Zukunft hingegen verheißt dies schwaches Wachstum wegen einer schrumpfenden Erwerbsbevölkerung, abnehmender Ersparnisse, und fiskalischer Belastungen für den Sozialstaat. Diese Sichtweise übersieht jedoch, dass bessere Gesundheit den Spielraum für ökonomische Aktivität im Alter erweitert, und zeichnet deshalb ein zu düsteres Bild der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung. Um ein realistisches Bild der ökonomischen Folgen des Alterns zu erhalten, ist eine neue Sichtweise gesunden Alterns erforderlich, die auf das funktionale Alter anstelle des chronologischen Alters abstellt.Dieses Projekt unternimmt einen ersten Versuch, die ökonomischen Folgen gesunden Alterns auf Individual- und Länderebene zu untersuchen. Dabei beschäftigt sich das Projekt mit drei Fragen, die in der bestehenden Literatur nicht ausreichend behandelt wurden: Erstens, kann bessere Gesundheit im Alter die negativen Effekte des Alterns für die wirtschaftliche Entwicklung ausgleichen? Zweitens, in welchem Ausmaß fördert gesundes Altern die individuelle Aktivität im Alter? Und, drittens, wie verändert gesundes Altern die Anreize für Bildungserwerb und Erwerbstätigkeit im Verlauf des Lebens?Um diese Fragen zu beantworten, liefert das Projekt drei methodische Beiträge. Der erste Beitrag ist die Entwicklung eines empirischen Rahmens, um die ökonomische Bedeutung des Alterns für die Vergangenheit zu berechnen und damit die zukünftigen Folgen des Alterns abzuschätzen. Der Kern dieser Abschätzung ist die Unterscheidung zwischen Maßen des chronologischen und funktionalen Alterns, die offenlegen wird, inwiefern bessere Gesundheit negative Effekte des Alterns ausgleicht. Der zweite Beitrag ist die Einführung eines gesundheitsbasierenden Konzepts von Alterung, um zu testen, ob bessere Gesundheit die Aktivität im Alter fördert. Hier soll der Zusammenhang zwischen aggregierter Mortalität und individueller Morbidität analysiert werden, um aus gesundheitlicher Sicht abschätzen zu können, inwieweit die ökonomische Aktivität im Alter verlängert werden kann. Der dritte Beitrag untersucht die Bedeutung von Lebenserwartung für den Bildungserwerb und die Erwerbstätigkeit im Verlauf des Lebens. Dieser Beitrag prüft, inwieweit gesundes Altern die beobachtete ökonomische Aktivität im Alter beeinflusst, und, ob diese Einflüsse mit der gesundheitsbasierten Sichtweise auf Aktivität im Alter übereinstimmen.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug USA
 
 

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