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Friedensverträge der Vormoderne - online (FW-o)
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 47632587
Im Förderzeitraum 2005 bis 2007 ist es dem DFG-geförderten Projekt „Europäische Friedensverträge der Vormoderne - online" (FVV-o) gelungen, ein einzigartiges kulturelles Erbe, das in ganz Europa verstreut und zum Teil noch nicht erfasst war, nachzuweisen, zu verfilmen, zu digitalisieren und im Internet zu präsentieren. Bis zu 1.500 europäische Friedensverträge mit einem durchschnittlichen Umfang pro Vertrag von 30 Seiten - hauptsächlich in Form der handschriftlichen Unterhändlerausfertigungen - aus den Beständen der projektrelevanten Archive in Deutschland, Portugal, Spanien, Frankreich, Niederlande, Großbritannien, Dänemark, Schweden, Polen, Russland, Türkei, Ungarn, Österreich, der Schweiz und Italien konnten im Dateiformat TIFF gesichert und im Dateiformat JPEG auf einer datenbankgestützten Internetplattform eingespeist werden. Der Erfolg dieses Projektes kann daran ermessen werden, dass andere europäische Institutionen nach dem Vorbild des DFG geförderten Projekts FVV-o beabsichtigen, ebenfalls Friedensverträge ins Netz zu stellen. Die Mainzer Aktivitäten haben, wie im Verlauf des Projekts erkennbar wurde, einen deutlichen Schub im Bereich Digitalisierung frühneuzeitlicher Friedensverträge bewirkt. Das aktuell laufende Vorhaben bietet mit seinen Produkten ein großes Potential im Bereich binneneuropäischer Kooperation, informationstech-nischer Datentransfer und interdisziplinäre Auswertung, das es über einen Fortsetzungsantrag im Anschluss zu nutzen gilt. Während der Projektphase 2005-2007 konnte Vertrauen zu vielen europäi-schen Institutionen und behördlichen Einrichtungen aufgebaut werden. Daher will die Projektgruppe dieses Potential europäischer Kooperation, das erst in den letzten Monaten erkennbar wurde, nutzen und die Kontakte weiter zielgerichtet ausbauen. Im Anschluss an das gegenwärtige Vorhaben sollen daher die internationale Kooperation vertieft, die technischen Lösungen für den Datentransfer entsprechend angepasst und die für Europa singuläre internetgestützte Friedens Vertrags Sammlung ausgewertet werden. Der Fokus der Analyse soll sich auf die Herausbildung und Entwicklung von Grenzen in den Bereichen Herrschaft, Dynastie, Recht und Wirtschaft sowie deren Überwindung richten. Gerade Friedensverträge eignen sich für dieses multiperspektivische Forschungsthema besonders gut, denn sie konstituieren politische, Rechts- sowie Wirtschaftsräume, die sich gegenseitig wiederum überschneiden konnten. Das Anschluss vorhaben von 2007 bis 2009 soll die Informationsbasis und die Informationsverbreitung der internetgestützten Sammlung vormoderner Friedensverträge www.ieg-mainz.de/friedensvertraege/ internationalisieren, Synergieeffekte erzeugen, Erfahrungen weitergeben und bereits erstellte Produkte und erworbene Kompetenzen interessierten europäischen Institutionen anbieten. Dieses Ziel steht insofern in besonderem Einklang mit den forderpolitischen Zielen der DFG resp. des Programms „Literaturversorgungs- und Informationssysteme" (LIS). Ein weiterer Fortsetzungsantrag bei der DFG für die Zeit nach 2009 ist nicht vorgesehen. Der Verlauf der Fortsetzungsphase wird zeigen, ob das Projekt europäisch positioniert werden kann, um, wenn alle Kriterien erfüllt werden, Fördermittel bei der EU einzuwerben.
DFG-Verfahren
Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Antragstellende Institution
Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG)
Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte
Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte