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Philokalia. Versuch einer Theologie des ästhetischen Genusses.

Antragsteller Dr. Vasile Hristea
Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 47632989
 
Die Ästhetisierung der Lebenswelt ist ein dominierender Grundzug der Kultur der Gegenwart. Entsprechend hat die Frage nach Lebensgestaltung und -orientierung eine grundlegende Bedeutung gewonnen. Da im Kontext der Postmoderne allgemein verbindliche Normen und Werte fraglich geworden sind, kann die Frage nach dem Lebenswürdigen des Lebens nur aus der Perspektive des Lebens als Kontinuum des Erlebens beantwortet werden. Jene Antwort wird in dieser Studie mittels einer Untersuchung des ästhetischen Genusses1 formuliert; dabei wird sich zeigen, dass sich im Genuss immer schon das Lebenswürdige des Lebens manifestiert.Dies wird anhand eines Vergleichs zwischen Gregor von Nyssa und F. Schleiermacher durchgeführt. Beide Theologen, die für die orthodoxe bzw. die evangelische Theologie als Klassiker gelten, betrachten den Menschen als Genusswesen und beweisen am Beispiel des Genießens phänomenologische Reflexivität. Bei aller Verschiedenheit2, begegnen sich ihre Reflexionen auf einem gemeinsamen platonischen Hintergrund3 und ergänzen sich in der Auffassung des Genusses als Grundaspekt des Lebens, der in der Erfahrung der Gegenwart Gottes, θεολογία, kulminiert.Diese Konsonanz ermöglicht eine Theorie über die Bildungsrelevanz4 des Phänomens Genuss als lebensgestaltende sowie kultur- und fortschrittsstiftende Energie, welche die Antwort auf die grundlegende Frage der Gegenwart ausmacht. Ergänzend wird erörtert, ob die θεολογία für ein phänomenologisches Verständnis der Theologie stehen kann. Das würde der orthodoxen Theologie ermöglichen, sich anhand von Kategorien des modernen Denkens neu zu interpretieren, um ihr damit zu einem Durchbruch in ihrer Kommunikationsfähigkeit in und mit der Gegenwart zu verhelfen. Der evangelischen Theologie könnte dies helfen den Bezug zwischen Ästhetik und Theologie neu wahrzunehmen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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