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Generationenbeziehungen und innerfamiliäre Ressourcenflüsse in Westafrika: Ein Vergleich Benin -Togo

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 48349436
 
Das Projekt erforscht in drei ländlichen Regionen Westafrikas vergleichend die verwandtschaftlichen Generationenbeziehungen und die materielle Versorgung alter Menschen. Wir beobachten in den uns bekannten westafrikanischen Gesellschaften zahlreiche ambivalente Diskurse zu Macht, Status und Prestige von alten Menschen. Ebenso ambivalent sind die Aussagen bezüglich der Versorgungssituation alter Menschen. Immer wieder wird betont, dass die Versorgung der Alten zu den grundlegenden Pflichten der Kinder gehört, gerade vor dem Hintergrund fehlender staatlicher Alterssicherungssysteme in Westafrika. Um die Aussageart dieser Diskurse in Bezug auf die reale Versorgungssituation alter Menschen zu überprüfen, wurden an drei ländlichen Forschungsstandorten umfangreiche Feldforschungen durchgeführt, die quantifizierende und qualitative Daten produzierten.Im Fokus der Projektverlängerungsphase steht die Auswertung und Publikation aller standardisierten Erhebungen, wie die Analyse persönlicher Netzwerke und vor allem der Analyse der mittels SEIR erhobenen Daten. Diese Auswertung soll Antwort geben auf die zentralen Fragen, inwiefern Altersversorgung und Generationenbeziehungen auch im ländlichen Kontext Differenzierungen unterliegen, welche Rolle dabei staatliche Einflüsse und welche Rolle regionale Besonderheiten spielen. Der Vergleich zielt sowohl auf Gemeinsamkeiten und Differenzen unterschiedlicher ethnischer Gruppen (Kabiye in Togo und Lokpa in Benin versus Baatombu in Benin) ab. Auf einer weiteren Ebene vergleichen wir unterschiedliche nationale Einflüsse der beiden Staaten Togo und Benin.Die zentralen Ergebnisse des Projektes sollen in Form eines Buches und Aufsatzpublikationen dargestellt werden. Hierbei bauen wir auf unsere bisherigen Publikationen auf, mit denen wir uns bereits auf theoretischer Ebene und in Teilauswertung unserer qualitativen Daten an der Fachdiskussion beteiligten. Insgesamt möchten wir einen substanziellen Beitrag zur Verwandtschaftsforschung, zu strukturellen und praxisnahen Diskussionen über Altersversorgung in ländlichen Räumen, sowie zur historischen Kontextualisierung verwandtschaftlicher Sorgebeziehungen leisten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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