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Rekonstruktion der spätquartären Eruptionsgeschichte der Chaîne des Puys, Frankreich, mittels moderner Ansätze der Lumineszenzdatierung

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 490668505
 
Studien zur Bewertung vulkanischer Gefahren profitieren in hohem Maße von genauen und gut aufgelösten Chronologien aktiver vulkanischer Provinzen. Dadurch ist es möglich, vergangene zeitliche und räumliche Muster bei Eruptionen zu ermitteln und die Verfeinerung von Modellen für die magmatische Entwicklung zu ermöglichen. Die Chaîne des Puys in der Auvergne ist ein Paradebeispiel für eine junge Vulkanprovinz, in der die letzte Eruption auf 7130-6370 Jahre datiert wird. Angesichts der zentralen Lage in Frankreich und der Nähe zur Stadt Clermont-Ferrand könnte ein zukünftiger Ausbruch schwerwiegende Auswirkungen auf eine große Bevölkerung haben. Ein zusätzlicher Aspekt der Chaîne des Puys ist Ernennung zum UNESCO-Weltkulturerbe im Jahr 2018. Allerdings sind bisher weniger als die Hälfte aller Eruptionen in der Chaîne des Puys datiert worden. Außerdem stammt ein Großteil der verfügbaren Daten aus der Doktorarbeit von Guérin (1983), der die Thermolumineszenz-Datierung verwendete. Seitdem hat die Lumineszenz-Datierung wichtige methodische Verfeinerungen erfahren, die die Methode nun als Werkzeug in der Geochronologie etabliert haben.Das primäre Ziel des Projekts ist eine überarbeitete und zuverlässigere Chronologie der Chaîne des Puys zu erstellen. Das sekundäre Ziel ist die Erstellung eines Protokolls zur Prüfung der chemischen, mineralogischen und Lumineszenzeigenschaften von kristallinen Feldspäten aus vulkanischen Proben für die optimale Datierung zu bestimmen. Um diese Ziele zu erreichen, wurde ein dreiphasiges Projekt mit zwei Nebenprojekten geplant. In der ersten Phase werden petrographische und geochemische Analysen an Proben durchgeführt, die von Vulkanen in der Chaîne des Puys gesammelt wurden, um die mineralischen Texturen und thermischen Geschichten zu verstehen. Die zweite Phase wird eine systematische Analyse des Lumineszenzverhaltens der gleichen Proben unter verschiedenen Lumineszenzmethoden sein, um Beziehungen zwischen der Mineralogie und der thermischen Geschichte einer Probe zu ihrem Lumineszenzverhalten zu identifizieren. In der letzten Phase werden die Ergebnisse der vorangegangenen Phasen zusammengeführt, um das optimale Lumineszenzprotokoll für jede Probe zu entwickeln und das endgültige Lumineszenzalter abzuleiten. Die beiden Nebenprojekte sind wichtige Ergänzungen des Projekts, um sicherzustellen, dass das gemessene Lumineszenzsignal seit dem zu datierenden Ereignis nicht zurückgesetzt wurde, und um eine zuverlässige effektive Dosisleistung für die Proben zu erhalten, die für die Datierungsberechnungen notwendig ist. Die durch dieses Projekt gewonnenen Altersangaben werden in die vulkanischen Risikobewertungen für die Chaîne des Puys und in die Bildungsinhalte im Zusammenhang mit dem UNESCO-Geokulturerbe-Programm integriert. Darüber werden die Befunde dieses Projekts über die Chaîne des Puys hinausgehen, da das erstellte Protokoll aufgrund seiner Anwendbarkeit auf andere Vulkanprovinzen des Quartärs von großem Wert sein wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich, Schweiz
 
 

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