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Putzen, Kochen, Sorgen. Care-Arbeit in der Kunst in West- und Osteuropa, den USA und Lateinamerika seit 1960
Antragstellerin
Professorin Dr. Änne Söll
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 490754077
Seit den 1960er Jahren beschäftigen sich Künstlerinnen weltweit kritisch mit Geschlechterpolitik und den sozialen Konsequenzen von Care-Arbeit. In Anknüpfung an die Zweite Frauenbewegung, insbesondere an die in marxistischen Kreisen losgetretene Lohn für Hausarbeit-Bewegung, entwickeln sie künstlerische Techniken und Verfahren, mit denen die Forderungen nach einer neuen, gerechten Verteilung von Arbeit artikuliert wird. Ziel des Forschungsprojekts ist ein erstmaliger Überblick, die Analyse und Kontextualisierung sowie die kritische Evaluation von Care-Arbeit in der Kunst seit 1960. In drei miteinander verzahnten Teilen, die in unterschiedliche regionale und thematische Schwerpunkte gegliedert sind, untersucht das Projekt, wie Care-Arbeit sichtbar gemacht wird: Themenkomplex I „Putzen im Museum: Care-Arbeit als Provokation der zeitgenössischen Kunst“ befragt künstlerisch-reproduktive Verfahren auf ihr Verhältnis zu Fragen von Kreativität, Technik und der Debatte um Skill und De-skilling. Themenkomplex II „Doppelschicht in Ost und West. Die Care-/Arbeiterin zwischen Fließband und Küche in der Kunst (1960 bis 1990)“ nimmt Kunstwerke in den Blick, in denen die Doppelbelastung von Frauen zwischen Produktionsarbeit und Hausarbeit im Zentrum steht. Welche Parallelen und welche Unterschiede, so die zentrale Frage, bestehen hier zwischen Ost- und Westeuropa? Themenkomplex III ‘Organisierte Frauen bügeln keine Hemden’ (Mujeres Creando). Care-Arbeit in der Kunst Lateinamerikas seit den 1980er Jahren“ untersucht Arbeiten ab den 1980er Jahren, die mit Blick auf Globalisierung und Arbeitsmigration, die feministische künstlerische Praxis zum Thema Care-Arbeit in Lateinamerika thematisieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e)
Dr. Friederike Sigler