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Länderspezifische soziale Präferenzen und ihr Zusammenhang mit länderübergreifendem Kooperationsverhalten

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Angela Dorrough; Professor Dr. Andreas Glöckner
Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 491154596
 
Wichtige gesellschaftliche Herausforderungen, wie z.B. der Klimawandel oder die Bekämpfung von Pandemien, können nur auf globaler Ebene gelöst werden und erfordern daher die Kooperation von Individuen aus verschiedenen Nationen. Menschliches Kooperationsverhalten wird stark von sozialen Präferenzen – dem Ausmaß, in dem Individuen nicht nur Konsequenzen (z.B. Wohlbefinden, monetäre Ergebnisse) für sich selbst, sondern auch für andere berücksichtigen – bestimmt. Während sich bisherige Forschung bereits mit Unterschieden zwischen Ländern hinsichtlich ihrer sozialen Präferenzen beschäftigt hat, ist bisher relativ wenig über länderspezifische soziale Präferenzen bekannt. Insbesondere die Frage, ob die Nationalität des Gegenübers soziale Präferenzen bestimmt, wurde erst kürzlich erstmalig untersucht. Dieses Projekt zielt darauf ab, neue Einblicke in länderübergreifende Kooperation zu gewinnen, indem länderspezifische soziale Präferenzen untersucht und mit tatsächlichem Kooperationsverhalten zwischen Nationen im Labor und in der realen Welt in Beziehung gesetzt werden. Länderspezifische soziale Präferenzen beziehen sich dabei auf soziale Präferenzen, die Individuen für Interaktionspartner*innen aus bestimmten anderen Nationen haben. Das Konzept der länderspezifischen sozialen Präferenzen steht im Gegensatz zu einem Nullmodell, das davon ausgeht, dass Individuen relativ stabile soziale Präferenzen haben, die sie für alle anderen Personen gleichermaßen anwenden. Wir präsentieren Vorarbeiten, die zeigen, dass länderspezifische soziale Präferenzen existieren, die zwischen den Nationen erheblich variieren und in hohem Maße das länderübergreifende Kooperationsverhalten vorhersagen. Wir beabsichtigen, diese Vorarbeiten zu erweitern, indem wir länderspezifische soziale Präferenzen anhand einer breiten Auswahl von 40 Nationen und mit bevölkerungsrepräsentativen Stichproben (bezüglich Alter und Geschlecht) betrachten. Wir planen, mögliche Determinanten länderspezifischer sozialer Präferenzen zu untersuchen und ein alternatives Modell zum oben genannten Nullmodell zu entwickeln, welches ebendiese Präferenzen berücksichtigt. Darüber hinaus werden wir den Zusammenhang zwischen länderspezifischen sozialen Präferenzen und tatsächlicher länderübergreifender (politischer und wirtschaftlicher) Kooperation untersuchen. Konkret wird untersucht, ob länderspezifische soziale Präferenzen tatsächlich beobachtete länderübergreifende Kooperation (z.B. Konkordanz bei Wahlen, Handelsbeziehungen) und Nicht-Kooperation (z.B. politische Konflikte) vorhersagen können. Schließlich werden die im Rahmen dieses Projekts gefundenen Begünstigungen und Hindernisse für länderübergreifende Kooperation in einer experimentellen Kooperationssituation validiert. Insbesondere werden wir effektive und ineffektive Länderkombinationen in Bezug auf eine erfolgreiche Kooperation in einem Klimaspiel identifizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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