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Entwicklung und Testung eines Operationsassistenten für die transorale Larynx-Chirurgie

Fachliche Zuordnung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Phoniatrie und Audiologie
Medizinische Physik, Biomedizinische Technik
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 491516763
 
Beim Larynx-Karzinom beinhaltet die Standardtherapie je nach Tumorstadium oft die chirurgische Intervention. Bei der Operation sollte ein transoraler Zugang bevorzugt verwendet werden. Allerdings ist bei ca. 10-15% der aktuellen Fälle die Eröffnung des Halses von außen notwendig, da keine passenden Instrumente bzw. Technologien zur Verfügung stehen. Bei weiteren ca. 15% der Fälle mit Larynx-Karzinom ist die Operation nur suboptimal durchführbar, da die transorale Visualisierung des Larynx unzureichend ist. Komplikationen oder Einschränkungen im operativen Ablauf sind dann unvermeidbar. Auch sind bei diesen Patienten aufgrund der suboptimalen Therapie oft ausgeprägte Folge-Operationen bis hin zur vollständigen Kehlkopfentfernung notwendig. Zusätzlich besteht bisher ein erhebliches Defizit bei der Frühdiagnostik von Präkanzerosen und Tumoren des oberen Luft-Speise-Wegs. Patienten werden deshalb zu spät behandelt, was häufig zur totalen Resektion des betroffenen Bereiches mit erheblichem Funktionsverlust führt.Die transorale roboterassistierte Chirurgie (engl. Abk. TORS) zielt darauf ab, die Behandlung von Patienten mit Pathologien im Halsbereich zu verbessern. Hierfür stehen aktuell zwei klinisch zugelassene Systeme zu Verfügung (DaVinci®, Flex®). Es ist allerdings festzuhalten, dass beide Robotersystem leider nicht alle chirurgischen Anforderungen erfüllen, um die verschiedenen operativen Eingriffe im Larynx optimal durchführen zu können. Zu den Anforderungen zählen der sichere Zugang zur glottischen und subglottischen Ebene, die Kompatibilität mit diversen Assistenzsystemen und die feinmechanische Manipulation von Gewebestrukturen.Das Ziel des Antrags ist die Erforschung geeigneter Assistenztechnologien für die Behandlung des Larynx-Karzinoms, um jedem Patienten die bestmögliche Versorgung zukommen zu lassen. In modularer Funktionsweise sollen hierfür verschiedene Teilaspekte eines experimentellen Systems für die transorale Chirurgie evaluiert werden. Dabei ist grundlegend zu untersuchen, wie ein idealer nicht-linearer Zugang zum Larynx erfolgen kann. Die weiteren Forschungsfragestellungen zur optimierten Larynx-Behandlung unterteilen sich in die Integration eines Laserinstruments zur atraumatischen Geweberesektion, die Identifikation von potentiellen Operationsrisiken und die Einführung der virtuellen Realität. Abschließend soll die Durchführung einer klinischen Studie vorbereitet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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