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Migräne und endothelial Dysfunktion – eine zerebrale MRT Fall-Kontroll Studie (MED-MRI)

Antragsteller Dr. Thomas Liman, seit 5/2022
Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 491524754
 
Migränepatienten und insbesondere Frauen mit Migräne mit Aura haben ein erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Die zugrundeliegenden Mechanismen sind bis jetzt unklar. Einen möglichen Einfluss könnten Veränderungen der Endothelfunktion bei Migränepatienten haben, allerdings liegen hier kaum aussagekräftige Studien vor. Wir konnten in Vorabarbeiten zeigen, dass bei Frauen mit Migräne mit Aura die Anzahl von endothelialen Mikrovesikel (EMV) und die arterielle Steifigkeit erhöht sind. EMV sind neue Surrogatmarker für eine endotheliale Funktionsstörung.Ziel des hier vorgeschlagenen Projekts ist es nun, neuere blutbasierte Marker für Endothelstörungen wie EMVs, stromal-derived factor 1alpha (SDF-1alpha) und aktivierende endotheliale Autoantikörper (endo-Ak) in einer größeren Fall-Kontroll-Studie an Migränepatienten mit (MA) und ohne Aura (MO) sowie alters-, geschlechtsgematchten Probanden zu untersuchen sowie zusätzlich erweiterte MRT-Bildgebung durchzuführen.Die folgende Haupthypothese sollen untersucht werden:1. Biomarker für Endothelaktivierung (EMV, SDF-1alpha, endo-AK) sind bei Migränepatienten mit dem Ausmaß der „white matter lesions (WML)“ sowie mit strukturellen Veränderungen weißen Substanz assoziiert 2. Biomarker für Endothelaktivierung sind bei Migränepatienten im Vergleich zu Kontrollen deutlich erhöht3. Biomarker für Endothelaktivierung sind bei Migränepatienten mit reduzierter peripherer Endothelfunktion und erhöhter arterieller Steifigkeit assoziiert4. Die periphere Endothelfunktion sowie die arterielle Steifigkeit sind mit dem Schweregrad der WML und strukturellen Veränderungen der weißen Substanz korreliertInsgesamt sollen 60 Patienten mit MO und 60 mit MA eingeschlossen werden sowie 100 Kontrollprobanden. Einschlusskriterien sind mind. 1 Migräneattacke pro Monat und Alter>18. Ausschlusskriterien sind Schwangerschaft, neuro- oder kardiovaskuläre Erkrankungen, arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus und Einnahme von Statinen oder gerinnungshemmende Medikamente. Strukturellen Veränderung der weißen Substanz soll mit Hilfe von Diffusion Tensor Imaging (DTI) untersucht werden, die Quantifizierung der WML durch den Wahlund Score und neuere DTI basierte Methoden. Arterielle Steifigkeit soll durch Pulswellengeschwindigkeit und Augmentationsindex bestimmt werden, periphere Endothelfunktion mit Pulsamplituden-Tonometrie (EndoPAT). Die o.g. Biomarker sollen u.a. mit Durchflusszytometrie (EMV) und ELISA (endo-AK) in den Laboren unserer Kooperationspartner bestimmt.Nach unserem Kenntnisstand hat bis jetzt keine Studie die Beziehung zwischen Endothel- und MRT-Markern in Bezug auf Endothelalterationen bei Migräne untersucht. Die hier vorgeschlagene Studie, die verschiedene Aspekte der Gefäßfunktion und der Endothelintegrität bei Migräne untersucht, könnten unser Verständnis der Pathophysiologie der Migräne verändern und zu neuen Therapieansätzen führen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Privatdozent Dr. Lars Neeb, bis 5/2022
 
 

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