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Interaktive Effekte der lokalen und landschaftsskaligen Restaurierung von naturnahem Grünland und landwirtschaftlichen Flächen auf biotische Interaktionen und Ökosystemfunktionen in verschiedenen sozial-ökologischen Systemen
Antragstellerinnen
Dr. Annika Haß; Professorin Dr. Catrin Westphal
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Bioinformatik und Theoretische Biologie
Empirische Sozialforschung
Ökologie der Landnutzung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Bioinformatik und Theoretische Biologie
Empirische Sozialforschung
Ökologie der Landnutzung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 491739988
Kalkmagerrasen sind durch traditionelle Landnutzung in europäischen Kulturlandschaften entstanden und gehören zu den artenreichsten Lebensraumtypen. Sie beherbergen viele seltene und stark gefährdete Arten, sind aber heute oft bedroht, vor allem durch Nutzungsaufgabe und Eutrophierung. Restaurierungsmaßnahmen sind daher dringend erforderlich. Allerdings fehlen länderübergreifende Restaurierungsansätze und Bewertungen innerhalb regionaler Restaurierungsprogramme konzentrieren sich meist nur auf Indikatorarten oder Artenvielfalt und ignorieren biotische Interaktionen, Ökosystemfunktionen und den Landschaftskontext. Gerade biotische Interaktionen sind wichtige Indikatoren für den Restaurierungserfolg, da sie oft sensitiver auf Umweltveränderungen reagieren und essentielle Funktionen bestimmen, die zur Stabilisierung von Ökosystemen notwendig sind.In diesem Projekt werden wir biotische Interaktionen über verschiedene trophische Ebenen untersuchen, einschließlich (1) Pflanzen-Boden-, (2) Pflanzen-Bestäuber- und (3) Vogel-Nahrungsressourcen-Interaktionen, in restaurierten und degradierten Kalkmagerrasen, die in unterschiedlichen sozio-ökologischen und landschaftlichen Kontexten in drei Ländern (Deutschland, Spanien und Estland) eingebettet sind. Zusätzlich werden wir Ökosystemfunktionen wie Bodenfunktionen, Bestäubung und Prädation messen. Wir stellen die Hypothese auf, dass im Vergleich zu degradierten Standorten lokale Restaurierungsmaßnahmen auf Magerrasen zu komplexeren und stabileren Interaktionen und verbesserten Ökosystemfunktionen führen werden. Darüber hinaus werden wir untersuchen, ob eine landschaftsbezogene Restaurierung durch Agrarumweltmaßnahmen die lokale Restaurierung durch additive oder synergistische Effekte effektiver machen kann. Wir erwarten, dass Agrarumweltmaßnahmen die Vernetzung von Kalkmagerrasen erhöhen, insbesondere an isolierten Standorten, an denen es keine anderen Kalkmagerrasen in der Umgebung gibt. Darüber hinaus werden wir den sozialen Kontext der Restaurierungsprogramme analysieren und zentrale Akteure identifizieren, die notwendig sind, um lokale und landschaftliche Restaurierungsziele zu erreichen. Dabei werden wir untersuchen, wie soziale Abhängigkeiten biologische Interaktionen als indirekte Faktoren beeinflussen. Um die Ergebnisse dieses Projekts zu synthetisieren, werden wir Metanetzwerke, multifunktionale und sozial-ökologische Netzwerkansätze verwenden, um z.B. Schutzprioritäten und mögliche Zielkonflikte zu identifizieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Belgien, Estland, Niederlande, Schweden, Spanien
Partnerorganisation
Agencia Estatal de Investigación; Belgian Science Policy Office (BELSPO); Estonian Research Council (ETAG); Ministerie van Landbouw, Natuur en Voedselkwaliteit; The Swedish Research Council for Environment, Agricultural Sciences and Spatial Planning (FORMAS)
Mitverantwortliche
Dr. Philipp Gorris; Professor Dr. Alexander Keller; Felipe Miguel Librán Embid, Ph.D.
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professor Dr. Örjan Bodin; Dr. David Giralt; Dr. Aveliina Helm; Dr. Hans Jacquemyn; Professor Dr. David Kleijn; Dr. Juan Traba