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Neuübersetzung von Hugo Grotius, De jure belli ac pacis libri tres, 1631
Antragsteller
Professor Dr. Tilman Repgen
Fachliche Zuordnung
Grundlagen des Rechts und der Rechtswissenschaft
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 491889173
Gegenstand des Projekts ist die Erstellung einer neuen deutschen Übersetzung des Hauptwerks von Hugo Grotius: De jure belli ac pacis libri tres (1631). Dieses Werk des Grotius ist nach allgemeiner Auffassung ein Schlüsseltext der europäischen rechtswissenschaftlichen Literatur der frühen Neuzeit. Grotius hat in ihm auf der Basis der älteren Naturrechtslehren ein Vernunftrechtssystem entwickelt, das aus dem Kerngedanken der Soziabilität des Menschen mittels Deduktion entfaltet wird. Dieses rationale Naturrechtssystem hielt Grotius für maßgeblich für die rechtlichen Beziehungen der Völker, die gleichsam wie die Menschen im Naturzustand miteinander leben. Das so inhaltlich bestimmte Völkerrecht sollte dann die Fragen beantworten, ob ein Krieg gerechtfertigt ist, was im Krieg erlaubt ist und wie man zum Frieden gelangt. Das Werk des Grotius fand im 17. und 18. Jahrhundert eine breite Rezeption. Insbesondere an den protestantischen Universitäten war "De jure belli..." Grundlage naturrechtlicher Vorlesungen. 1950 hat Walter Schätzel eine deutsche Übertragung des Textes publiziert. Sie ist sehr stark kritisiert worden, nicht nur weil sie auf einer unzureichenden Textgrundlage beruht, sondern auch wegen zahlreicher Übersetzungsfehler. Daher wird sie allgemein als unzuverlässig angesehen. Die Bedeutung des Grotiustextes rechtfertigt die Erstellung einer neuen deutschen Übersetzung, um so den Zugang zu dieser Quelle zu erschließen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen