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Biomarker der Inflammation als Determinanten von depressiver Symptomatik und des Erfolges anti-depressiver Therapie in Typ-1- und Typ-2-Diabetes

Fachliche Zuordnung Endokrinologie, Diabetologie, Metabolismus
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 491985376
 
Depression stellt eine der häufigsten psychischen Komorbiditäten bei Typ-1-Diabetes (T1D) und Typ-2-Diabetes (T2D) dar. Die hohe Prävalenz depressiver Erkrankungen in Patienten mit Diabetes ist klinisch relevant, da sie mit schlechterer Langzeitprognose und höherer Mortalität zusammenhängt. Inflammation wird als wichtiger Pathomechanismus in Patienten mit der doppelten Belastung von Diabetes und Depression diskutiert. Allerdings gilt für die meisten Studien, daß sie (i) ein Querschnittsdesign aufweisen, (ii) die Auswirkungen des Diabetestyps nicht berücksichtigen, (iii) auf wenige Biomarker der Inflammation begrenzt sind und (iv) nicht untersuchen, inwiefern das Ansprechen auf eine antidepressive Therapie durch eine Immunaktivierung in Diabetespatienten moduliert wird. Aufbauend auf unseren Studien, die den Einfluß von gestuften Interventionsansätzen der Depressionsbehandlung in Patienten mit T1D und T2D und die Beziehung zwischen Inflammation und dem Risiko für diabetische Folgeerkrankungen untersuchten, planen wir nun, Daten aus 3 Interventionsstudien (DIAMOS, ECCE-HOMO, DDCT; n=789 inkl. 514 Patienten mit T1D, 275 Patienten mit T2D; Follow-up 2.700 Patientenjahre) zu kombinieren, um die folgenden Hypothesen zu prüfen:(1) Ein state-of-the-art Multimarker-Assay für die Messung von 92 Proteinen erlaubt die Identifizierung neuer Biomarker und Pathways der Inflammation, die mit depressiver Symptomatik in T1D and T2D assoziiert sind (Querschnitt). (2) Veränderungen in Konzentrationen dieser Biomaker sind mit Veränderungen der depressiven Symptomatik während des Follow up-Zeitraums assoziiert (longitudinal). (3) Biomarker der Inflammation, die das Ansprechen auf eine Behandlung vorhersagen, die depressive Symptomatik und Diabetes Distress adressiert, können identifiziert werden und unterscheiden sich zwischen T1D und T2D (longitudinal). (4) Es gibt stabile Muster/Cluster von Assoziationen zwischen Biomarkern der Inflammation und Subtypen der Depression (Querschnitt). (5) Faktoren, die die Assoziation zwischen Depression und Inflammation vermitteln (z.B. Coping und Self-Management), können identifiziert werden (Querschnitt und longitudinal).Dieses Projekt wird die erste longitudinale Studie darstellen, die sowohl Patienten mit T1D und T2D als auch eine umfassende Charakterisierung der systemischen Inflammation beinhaltet, um die Frage zu klären, in welchen Umfang die Inflammation das Depressionsrisiko in Patienten mit Diabetes vermittelt und ob die Befunde für T1D und T2D spezifisch oder für beide Diabetestypen vergleichbar sind. In Abhängigkeit von den Studienergebnissen sollte das Projekt uns erlauben, effektivere Interventionsstudien für Diabetespatienten mit Depression zu entwickeln, in denen immunmodulierende Komponenten ergänzt werden und/oder indem Personen, die auf gestufte Interventionsansätzen der Depressionsbehandlung nicht ansprechen, identifiziert werden können mit der Möglichkeit einer frühen Intensivierung der Therapie.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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