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Frauenspezifische reproduktive Risikofaktoren und das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen und Mortalität bei Frauen mit Diabetes

Antragstellerin Dr. Anna Birukov
Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Endokrinologie, Diabetologie, Metabolismus
Kardiologie, Angiologie
Reproduktionsmedizin, Urologie
Förderung Förderung von 2022 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 492621704
 
Personen mit Diabetes sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, lebensbedrohliche vaskuläre Begleiterkrankungen wie koronare Herzkrankheit (KHK), Schlaganfall und andere makro- und mikrovaskuläre Komplikationen des Diabetes zu entwickeln. Obwohl Männer ein höheres absolutes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen haben, ist das relative Risiko für KHK, Schlaganfall und Herzinsuffizienz bei Frauen mit Diabetes höher als bei Männern mit Diabetes. Die zugrundeliegenden Mechanismen hinter diesen geschlechtsspezifischen Risiken sind noch weitgehend unbekannt. In den letzten Jahren wurden frauenspezifische Risikofaktoren wie Schwangerschaftserkrankungen (Präeklampsie, Schwangerschaftshypertonie, Gestationsdiabetes, Frühgeburt) und Fertilitätskomplikationen mit kardiometabolischem Risiko in Verbindung gebracht. Darüber hinaus ist der Zusammenhang zwischen Gestationsdiabetes und dem Risiko für Bluthochdruck und andere kardiovaskuläre Erkrankungen im späteren Leben gut belegt und gilt selbst bei Frauen mit Gestationsdiabetes-Vorgeschichte, die kein Diabetes entwickeln. Die Zusammenhänge zwischen den weiblichen reproduktiven Risikofaktoren und kardiovaskulären Erkrankungen bei Frauen mit Typ-2-Diabetes und/oder Gestationsdiabetes wurden jedoch bislang noch nicht erforscht. Das Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, die Beziehungen zwischen den weiblichen reproduktiven Faktoren und dem Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen und dem Mortalitätsrisiko bei Frauen mit Typ-2-Diabetes und/oder Gestationsdiabetes zu untersuchen. Ich stelle die folgenden Hypothesen auf: Es gibt einen Zusammenhang zwischen den weiblichen reproduktiven Faktoren (frühe Menarche und frühe Menopause, Fertilitätskomplikationen, Geburtslosigkeit, u.a.) und dem kardiovaskulären Risiko und Mortalitätsrisiko bei Frauen mit Diabetes. Ferner werden diese Beziehungen durch Veränderungen in den Stoffwechselwegen und Stoffwechselintermediaten (Metaboliten) vermittelt. Um diese Hypothesen zu testen, werde ich prospektive Daten von ca. 14 000 Frauen mit Typ-2-Diabetes und ca. 5 000 Frauen mit einer Gestationsdiabetes-Vorgeschichte aus den beiden Nurses' Health Studien benutzen. Die Nurses‘ Health Studien laufen seit über 40 Jahren an der Harvard School of Public Health und gehören zu den größten und längsten prospektiven Untersuchungen zu den Risikofaktoren für chronische Erkrankungen bei Frauen. Expositionen (reproduktive Faktoren, Lebensstilfaktoren, Ernährung u.v.m.) und neu diagnostizierte Krankheiten werden alle zwei Jahre aktualisiert, darunter auch Diabetes, KHK und Schlaganfälle. Metabolite und Metaboliten-Signaturen, die mit weiblichen reproduktiven Faktoren wie Stillen, Verwendung von oralen Kontrazeptiva und früher Menarche assoziieren, werde ich mit Machine-Learning-Ansätzen identifizieren. Die Forschungsergebnisse werden eine Evidenzbasis für primäre, sekundäre und tertiäre Prävention bei Frauen mit Diabetes und Prädisposition für diabetes-assoziierte kardiovaskuläre Erkrankungen schaffen.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug USA
 
 

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